UN-Resolution zu MH17

Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen fordert in einer Resolution die die unabhängige Untersuchung des Absturzes der Passagiermaschine über der Ostukraine. Sogar der Delegierte aus Russland hat zugestimmt - der Beschluss war einstimmig.

Un-Sicherheitsrat

UNO-Sicherheitsrat

(c) LANE, EPA

Morgenjournal, 22.7.2014

Klare Worte

Die Botschaft ist sehr deutlich, sagt die australische Außenministerin Julie Bishop vor dem UNO Sicherheitsrat : "Ihr, die ihr für diese Gräueltat verantwortlich seid: ihr werdet zur Rechenschaft gezogen. " Alle Staaten und alle Akteure der Region müssten an einer umfassenden, unabhängigen und internationalen Untersuchung mitarbeiten, fordert Bishop – und meint damit vor allem die prorussischen Separatisten: "Die Trauer mischt sich mit Zorn, wenn man sich die grotesken Szenen an der Absturzstelle ansieht. Unsere Resolution fordert, dass den Ermittlern sofort Zugang zu der Absturzstelle gewährt wird. "

Hunderte Aufständische würden die Rettungskräfte ständig behindern, wettert der britische Vertreter der UNO: "Was wir in den vergangenen vier Tagen miterlebt haben, ist grauenvoll und verabscheuenswürdig. Die Separatisten trampeln über die Absturzstelle, zeigen keinen Respekt gegenüber den Toten, wühlen durch ihre Habseligkeiten. Sie zeigen keine Menschenwürde."

Gerechtigkeit für die Opfer

Flugschreiber und andere Beweise müssen sofort ausgehändigt werden, heißt es nun in der Resolution. Außerdem müsse alles getan werden, um die Opfer in Würde in ihren Heimatländern bestatten zu können - ein erster Kühlzug mit den Überresten von 200 Todesopfern ist bereits am Weg in die Niederlande. "Wir brauchen Antworten, wir brauchen Gerechtigkeit", sagt die australische Außenministerin, "wir schulden es den Opfern."

Russen stimmen zu

Laut der Resolution soll die Internationale Zivilluftfahrtorganisation ICAO bei den Ermittlungen eine "zentrale Rolle" spielen. Geleitet werden sollen sie aber von den ukrainischen Behörden. Dem haben nach anfänglichem Widerstand schließlich auch die Russen zugestimmt. Trotzdem werden sie gestern scharf attackiert. "Wir begrüßen Russlands Unterstützung der Resolution", sagt die amerikanische Vertreterin Samantha Power, "aber es wäre überhaupt keine Resolution notwendig gewesen, wenn Russland seinen Einfluss bei den Separatisten schon geltend gemacht hätte."

Das müsse daher jetzt passieren, fordert Power. Denn auch diese Resolution beinhalte keine Konsequenzen, sollte die Resolution nicht eingehalten werden: "Wir haben zwar eine Resolution, aber wir sind nicht naiv. Wenn Russland nicht Teil der Lösung ist, wird es weiter Teil des Problems bleiben."