Jet-Absturz: Putin will helfen

Die Krise in der Ukraine und der mutmaßliche Abschuss eines Zivilflugzeugs mit 300 Todesopfern haben die Kluft zwischen dem Westen und Russland vergrößert. Auch der heutige Tag brachte keine Annäherung. Zwar kündigte der russische Präsident Vladimir Putin an, auf die prorussischen Separatisten in der Ostukraine einzuwirken, um die vollständige Untersuchung des Absturzes zu ermöglichen. Gleichzeitig warnte Putin, Russland werde sich vom Westen nicht provozieren lassen und müsse daher seine militärische Abwehrbereitschaft erhöhen.

Vladimir Putin

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Abendjournal, 22.7.2014

Spannung vor der Rede

Der Kreml hatte die heutige Sitzung des Nationalen Sicherheitsrats ungewöhnlich groß angekündigt, demensprechend gespannt wartete man heute in Russland auf die Botschaft des Präsidenten an Sicherheitsbehörden und in- und ausländisches Publikum: man ruft uns auf, Einfluss auf die Kämpfer in der Ostukraine auszuüben, so Putin natürlich tun wir alles was in unserer Macht steht, um eine vollständige, gründliche und transparente Untersuchung zu ermöglichen.

Anders als bisher schrieb Putin die politische Verantwortung für den Absturz der malaysischen Passagiermaschine nicht der ukrainischen Regierung zu. Kritik an dieser übte er trotzdem: Sie führe die Kampfhandlungen in der Ostukraine weiter und gefährde damit die internationalen Beobachter vor Ort.

"Abwehrbereitschaft erhöht"

Russland werde weiterhin seine nationalen Interessen verfolgen, betont Putin, und dabei internationales Recht respektieren. Derzeit sei die staatliche Souveränität des Landes zwar nicht unmittelbar bedroht, stellt Putin fest. Dennoch werde man angemessen reagieren, wenn sich die NATO der russischen Außengrenze annähere.

Die NATO-Truppen in den osteuropäischen Staaten werden demonstrativ verstärkt, warnt Putin. Daher werde Russland gerade auf der Krim und im Schwarzmeerhafen Sewastopol seine militärische Abwehrbereitschaft erhöhen.