Abtransport der Costa Concordia

Die heute begonnene letzte Reise der Costa Concordia ist die größte, teuerste und vielleicht auch spektakulärste Schiffsbergung der Geschichte. Das vor zweieinhalb Jahren vor der Insel Giglio auf Grund gelaufene und gekenterte Schiff wird langsam nach Genua geschleppt.

Abendjournal, 23.7.2014

Alex Kofler

Mit Nebelhörnern wird der Kreuzfahrtriese heute Vormittag von Giglio verabschiedet, der die kleine Insel vor der toskanischen Küste weltberühmt gemacht hat. Hunderte Schaulustige sind zum Hafen gekommen, viele von ihnen haben Tränen in den Augen. Die meisten Inselbewohner sind froh, dass der Koloss endlich verschwindet: Befürchtungen von Umweltschützern, dass während der Bergung das Wasser verschmutzt werden könnte, haben sich nicht bestätigt, so Marcello Mossa Verra vom toskanischen Amt für Wasserschutz.

Der technische Leiter der Operation bestätigt, dass das Wrack stabil im Wasser liegt. Nur mit zwei Knoten, also Schrittgeschwindigkeit, soll die Costa Concordia die rund 300 Kilometer bis Genua zurücklegen. Begleitet wird sie von mehr als einem dutzend Beibooten, die im Notfall helfen können. Ansonsten darf sich kein anderes Schiff der Flotte nähern, auch der Luftraum auf der Route wird gesperrt.

Chef-Ingenieur Franco Porcellacchia gibt sich zuversichtlich. Läuft weiter alles nach Plan, soll die Costa Concordia kommenden Sonntag in den Hafen von Genua einlaufen. Dort soll das ehemals größte italienische Kreuzfahrtschiff verschrottet werden.