Carsharing boomt weiter
Teilen statt besitzen: das gilt auch immer öfter fürs Autofahren. Vor allem viele Großstädter wollen gar kein eigenes Auto besitzen und nützen statt dessen Carsharing-Angebote, Leihfahrräder und Mitfahrdienste. Das Geschäft mit geborgter Mobilität ist ein Megatrend mit großen Wachstumschancen, sagen Unternehmensberater. Allerdings gibt es noch rechtliche Hürden.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 26.7.2014
Für Ärger in der Taxibranche sorgt derzeit der Mitfahrdienst Uber. Das kalifornische Unternehmen ist auch in Europa aktiv und erlaubt es unter anderem Privatleuten, via Smartphone-App Fahrten anzubieten, die in der Regel deutlich günstiger sind als ortsübliche Taxis. In Hamburg hat die Verkehrsbehörde Uber jetzt verboten, weil das Unternehmen keine Taxikonzession besitzt. Auch wenn es rechtlich noch viele Grauzonen gibt, ist das Geschäft rund ums Teilen von Fahrzeugen ein Megatrend, sagt Mobilitäts-Experte Christian Freese vom Unternehmensberater Roland Berger. Er rechnet mit einem jährlich Wachstum von bis zu 35 Prozent, sagt Freese, denn die Bedürfnisse der Konsumenten haben sich geändert.
Möglich wird diese neue Form der Mobilität, weil man sich heute über Internet und Smartphone schnell informieren und vernetzen kann, aber auch buchen und bezahlen, sagt Freese: mit dem Smartphone kann man heute einiges bedienen.
Der Markt allein für Carsharing mit Unternehmen wie Car2go wird bis 2020 auf einen weltweiten Umsatz von mehr als 5 Milliarden Euro wachsen, rechnet man beim Unternehmensberater Roland Berger. Auch Private könnten ihr Auto vermieten, technisch ist das bereits möglich mit einer Box im Auto, sagt Freese.
Kleinere Unternehmen verdienen so schon jetzt Geld, wirklich massentauglich wird dieses Modell aber erst, wenn die Automobilhersteller große einsteigen, glaubt Freese. Immer interessanter wird in Großstädten auch das Teilen von Parkraum, Christian Freese nennt ein Beispiel: wohnen in der Innenstadt mit Parkplatz, den man stundenweise vermieten kann.
Auch Geschäfte könnten so ihre Parkplätze am Wochenende oder während der Nacht zur Verfügung stellen. Teilen statt Besitzen als Alternative und Geschäftsmodell.