Scharfe Maßnahmen gegen Ebola

Um Ebola einzudämmen, greifen die betroffenen Länder zu harten Maßnahmen: Nach Liberia hat auch Sierra Leone die Ebola-Epidemie in der Region zum Gesundheitsnotfall erklärt. Angeblich sollen ganze Gebiete im Osten des Landes unter Quarantäne gestellt werden. Liberia schließt vorsorglich alle Schulen.

Abendjournal, 31.7.2014

Keine Therapie, keine Impfung

Ebola ist tückisch - es breitet sich im Körper rasch aus und kann letztlich die Organe versagen lassen und zu tödlichen Blutungen führen, schildert der Infektionsexperte und Tropenmediziner Günther Weiss von der Medizinischen Uni Innsbruck: "Es gibt leider keine effektive Therapie und leider auch keine Impfung." Übertragen wird das sehr aggressive Virus durch Kontakt mit Körperflüssigkeiten. Kranke müssten isoliert, Kontakte mittels Mundschutz, Übermänteln und Handschuhen verhindert werden.

In Dörfern in den betroffenen Staaten Westafrikas sind Hilfsorganisationen mit Lausprechern unterwegs, um dieses Wissen zu verbreiten und zu informieren, dass Erkrankte isoliert und Personen, die mit Infizierten in Kontakt waren, überwacht werden müssen.

"Gesundheitsnotfall"

Jose Rovira von der Weltgesundheitsorganisation ist in Sierra Leone im Einsatz: "Wir können die Seuche nicht kontrollieren, sie breitet sich aus und wir haben wenig Möglichkeiten."

Liberia und Sierra Leone haben die Epidemie zum Gesundheitsnotfall erklärt. Liberia schließt Schulen, bei Flugreisen in der Region werden Informationsblätter verteilt.

Im März hatte Ebola in Guinea den Anfang genommen. Es folgten Liberia, Sierra Leone, vor kurzem ein erster Todesfall in Nigeria. Bis jetzt wurden laut WHO 1.201 Erkrankungen und 672 Tote gemeldet - die letzten gültigen Zahlen sind allerdings eine Woche alt. Es könnten also mehr sein.