Keine Waffenruhe in Gaza

Im Gazastreifen sollten heute sieben Stunden lang die Waffen ruhen. Allerdings - wie Israels Armee noch am Vorabend klarmachte - nicht im Süden. Und auch dort, wo die Feuerpause gelten sollte, wurde sie verletzt. Nur wenige Minuten nach Inkrafttreten gab es am Vormittag in Gazastadt eine riesige Explosion. Unter den Trümmern eines Hauses in einem Flüchtlingslager starb ein achtjähriges Mädchen, 30 Bewohner wurden verletzt.

Israelische Soldaten auf Panzer

(c) EPA, SAFADI

Abendjournal, 04.08.2014

Es waren zwei israelische Raketen, die das Wohnhaus in einem Flüchtlingscamp bei Gaza-City zerstört haben: "Israel hält sich an keine Feuerpause! Die Verzweiflung des Mannes, der mit anderen in den Trümmern nach Überlebenden sucht, ist groß. Es ist die Geschichte eines Verrats nach dem anderen. Sie zerstören die Häuser über den Köpfen der Bewohner!"

Terror heute auch in Jerusalem. Ein Amateurvideo im Internet hält Teile der Szene fest. In einem Wohnviertel ultraorthodoxer Juden zwischen West- und Ostjerusalem fährt ein Palästinenser mit einem Bagger einen Passanten zu Tode, rammt einen Autobus und stürzt ihn um. Die Polizei erschießt den Angreifer. Sechs Businsassen, unter ihnen der Chauffeur, sind verletzt. Es ist der erste tödliche Anschlag in Israel seit Beginn des Gazakrieges vor vier Wochen.

In Kairo haben ägyptische Vermittler heute wieder versucht, Waffenstillstandsverhandlungen auf den Weg zu bringen. Anwesend waren Abgesandte der Hamas und ihre Verbündeten vom Islamischen Dhihad. Die Bedingungen der Palästinenser sind unverändert: Sie verlangen ein Ende der Offensive, die Beendigung der Abriegelung des Gazastreifens, Freilassung aller Gefangenen und den sofortigen Wideraufbau.

Israel hat seine Teilnahme an den Gesprächen abgesagt. Die Armee zieht zwar ihre Bodentruppen aus Gaza schrittweise ab. Premier Netanyahu hat aber erklärt: Der Krieg wird so lange fortgesetzt, bis die Sicherheit Israels gewährleistet ist.

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