Heinisch-Hosek zu Sonderschulen

Es gebe noch zu viele Sonderschüler in Österreich, und das Land verstoße mit seinen gut 300 Sonderschulen gegen die UN-Behindertenrechtskonvention: Diese Kritik von Experten weist Unterrichtsministerin Gabriele Heinisch-Hosek von der SPÖ zurück, gleichzeitig betont sie, dass es bald Reformen im Schulwesen geben werde.

Abendjournal, 08.08.2014

Wichtig sei nicht, ob betroffene Kinder in Sonderschulen gehen oder in Integrationsklassen, so Unterrichtsministerin Gabriele Heinisch-Hosek von der SPÖ in einer Stellungnahme, entscheidend sei, dass sie bestmöglich unterrichtet werden. Heinisch-Hosek sieht bei der Schulfrage auch nicht die Politik in der Pflicht, sondern die Eltern von Kindern mit besonderen Bedürfnissen: "Ob sie in eine Sonderschule gehen oder eine integrative Form der Beschulung gewählt wird, können Eltern wählen."

Einzelne Sonderschulen müssten weiterbestehen, obwohl das laut Experten der UN-Behindertenrechtskonvention widerspricht, diese hat Österreich 2008 unterschrieben. Zitat Heinisch-Hosek: "Manche Unterstützungsangebote sind zurzeit nur an spezialisierten Einrichtungen verfügbar."

Dass es mit einem flächendeckenden Angebot von Integrationsklassen noch bis 2020 dauern wird, verteidigt die Ministerin: Immerhin müssten neben den Schulen etwa auch soziale Dienste eingebunden werden. Die Umstellung solle nicht überstürzt werden, sagen auch Experten wie der Bildungswissenschaftler Stefan Hopmann. Es fehle vor allem noch an Lehrern für den gemeinsamen Unterricht von Kindern mit und ohne Beeinträchtigung.

Druck machen die Grünen: Sie wollen im nächsten Unterrichtsausschuss des Parlaments am 7. Oktober einen Antrag auf Abschaffung der Sonderschule einbringen.