Michel Reimon: Eine Million Vertriebene im Irak
Die USA greifen Stellungen der Terrorgruppe Islamischer Staat (IS) schon seit drei Tagen aus der Luft an. Für die in die Berge geflohenen Menschen werden Hilfspakete abgeworfen. Michel Reimon, Europaabgeordneter der Grünen, ist seit Tagen in Erbil im irakischen Kurdengebiet, um sich ein Bild von der blutigen Verfolgung der Jesiden zu machen. Es schildert im Ö1-Gespräch seine Eindrücke.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 11.8.2014
Europaabgeordneter Michel Reimon im Gespräch mit Andrea Maiwald
Michel Reimon hat jetzt auch ein Video von der Luftbrücke auf youtube gepostet.
Michel Reimon spricht sich für eine rasche Hilfe für die von den sunnitischen Extremistenmiliz Islamischer Staat (IS) bedrohten Jesiden aus. Die Hilfe für die in einer nordirakischen Bergregion ausharrenden Jesiden "muss in den nächsten Tagen kommen", so Reimon am Montag im Ö1-Mittagsjournal.
Die Zehntausenden Angehörigen dieser kurdischen Minderheit seien bei 45 Grad Hitze vom Verdursten bedroht. Innerhalb des Irak seien insgesamt rund eine Million Menschen vertrieben und es gebe keine Infrastruktur sie zu versorgen, so Reimon. "Hundertausende Menschen leben auf der Straße von der Hand in den Mund".
Auch eine Flucht in das Bürgerkriegsland Syrien bedeute für diese Vertriebenen keine Rettung. Man müsse der IS Einhalt gebieten und "mit aller Härte gegen sie vorgehen", sagte der grüne Abgeordnete. Reimon sieht wegen der akuten Bedrohung durch die IS nun innerhalb des Irak eine größere Bereitschaft der Politiker aller Volksgruppen zur Zusammenarbeit.