"Tax Freedom Day" immer später

224 Tage haben die Österreicherinnen und Österreicher heuer für den Staat gearbeitet. Bis heute hat es gedauert, dass die gesamte Steuerlast eines jedes Österreichers abgearbeitet und gezahlt wurde. Nach dieser Rechnung arbeitet man und kauft man ab heute steuerfrei. Heute ist deshalb der "Tax Freedom Day" oder Steuerzahlergedenktag. Allerdings schiebt sich dieser Tag immer weiter nach hinten.

Morgenjournal, 12.8.2014

Für Lohnsteuer arbeiten wir am längsten"

In Österreich muss man von Jahr zu Jahr länger arbeiten, um den "Tax-Freedom-Day" zu erreichen. Im Vorjahr war dieser noch am 31. Juli, also zwölf Tage früher, 2012 schon am 28. Juli. Der Tag verschiebt sich also immer weiter nach hinten. Grund dafür ist unter anderem die steigende Abgabenquote und zwar für alle Bereiche, sagt Barbara Kolm vom Austrian Economics Center, das die Berechnung für den Tax Freedom Day durchführt. Neu ist 2014, dass erstmals die Steuern aus Arbeit höher sind als alle anderen: "Für die Lohnsteuer arbeitet man in Österreich 42 Tage, für die Mehrwertsteuer "nur" 41 Tage. Für die Mineralölsteuer musste man im letzten Jahr sechs Tage arbeiten, heuer ist es ein Tag mehr."

Deutschland weit voraus

Die Abgaben aus Steuern und Sozialversicherung sind in Österreich mit 45 Prozent die vierthöchsten in der EU. Die Schweiz und Deutschland haben Österreich abgehängt, dort der Tax Freedom Day deutlich früher erreicht, sagt Kolm: "Die Schweiz liegt mit 21. April ganz weit vorn. Und von Deutschland trennen uns jetzt schon fast sechs Wochen. Deutschland ist auf dem 6. Juli. Und die waren einmal fast auf einer Ebene mit uns." Durch die hohe Abgabenquote sieht die Wirtschaftsexpertin Nachteile für den Wirtschaftsstandort. Der Staat müsse weniger ausgeben, dann könnten auch die Steuern und Abgaben gesenkt werden, so Kolm.