Russischer Hilfskonvoi Richtung Ukraine

Im Osten der Ukraine setzt die Armee ihre Angriffe fort. Angeblich drängt sie die Rebellen in den Städten Donezk und Lugansk immer weiter zurück. Die Armee beschießt die eigenen Städte mit Artillerie, viele Menschen flüchten. Denen, die bleiben, fehlt es am Notwendigsten - Wasser, Strom, Lebensmittel. Hilfe soll auch aus Russland kommen. Der Westen befürchtet eine versteckte Militäraktion.

Mittagsjournal, 12.8.2014

Putin will Heft nicht aus der Hand geben

Nun wird ein internationaler Hilfseinsatz für die Menschen in der Ostukraine vorbereitet. Das Rote Kreuz leitet die Aktion, die EU soll mithelfen - und auch Russland, das hat Präsident Wladimir Putin gestern erklärt. EU-Kommissionspräsident Barroso hat schon gewarnt: Russland dürfe sich nicht einmischen, auch nicht unter dem Vorwand humanitärer Hilfe. Doch Putin will zeigen, dass er das Heft nicht aus der Hand geben will. Das heißt noch nicht, dass da irgendwelche Truppe geschickt werden.

Der ukrainische Präsident Poroschenko hat zugestimmt, doch das ist kein Zeichen der Annäherung. Er hat erst nach einem Gespräch mit US-Präsident Obama ja gesagt. Wenn er das Vertrauen der Bevölkerung nicht ganz verlieren will, muss er Hilfe zulassen.

Je weiter die Rebellen zurückgedrängt werden, desto größer die Gefahr, dass Russland eingreift, an der Grenze stehen ja schon zigtausende Soldaten. Aber in Moskau hält man einen Einmarsch vorerst nicht für realistisch. Aber Putin gerät immer mehr unter Druck jener Geister, die er geweckt hat - Nationalisten und Hardliner, drängen ihn, die Separatisten in der Ukraine nicht fallen zu lassen und zumindest Friedenstruppen zu senden.

Inzwischen gab die Präsidentschaft in Kiew bekannt, dass die Ukraine den russischen Konvoi von 280 Lastwagen nicht ins Land lassen werde.