Pakistan: Proteste gegen Premier Sharif

Der pakistanische Oppositionspolitiker Imran Khan will mit dem populären Geistlichen Tahrir-ul-Qadri zum morgigen Unabhängigkeitstag einen Protestmarsch anführen. Der frühere Cricketspieler, dessen Partei bei der Parlamentswahl 2013 drittstärkste Kraft wurde, wirft Ministerpräsident Nawaz Sharif Wahlfälschungen vor. Sharif kündigte eine gerichtliche Prüfung der Vorwürfe an.

Mittagsjournal, 13.8.2014

Opposition verlangt Rücktritt

Der Oberste Gerichtshof werde eine dreiköpfige Kommission für die Prüfung der Wahhlfälschungsvorwürfe bilden, sagte Sharif am Dienstagabend in einer Fernsehansprache. Imran Khan hingegen wies Sharifs Ankündigung zurück. "Sie sollten zurücktreten, dann sollte eine Justizkommission ihre Arbeit tun. Denn solange Sie am Steuer sind, kann es keine Gerechtigkeit geben", sagte Khan. Pakistanische und ausländische Wahlbeobachter hatten die Abstimmung als weitgehend fair eingestuft.

Schon vor den geplanten Protestmärschen gab es in der östlichen Metropole Lahore in den vergangenen Tagen wiederholt Zusammenstöße zwischen der Polizei und Anhängern Qadris. Die Regierung plant, zum Unabhängigkeitstag am Donnerstag die Hauptstadt Islamabad abzuriegeln. Sie wirft der Opposition vor, sich mit Gewalt nehmen zu wollen, was sie durch Wahlen nicht habe erringen können. Kritiker werfen Khan und Qadri zudem vor, mit ihren Fälschungsvorwürfen und dem geplanten Protestmarsch dem mächtigen Militär in die Hände zu spielen, das die zivile Regierung Sharifs zurückstutzen will. (Text: APA, Red.)