NEOS ruft nach mehr Schulautonomie
Mehr Selbstbestimmung für die einzelnen Schulen fordert heute NEOS. Das Vorschlagspaket könnte für Zündstoff sorgen: Der jeweilige Direktor soll die Lehrer anstellen und sie auch entlassen können. Die Schule entscheidet selbst, wofür sie Geld ausgibt. Auch was und wie unterrichtet wird, soll allein ihre Angelegenheit sein, und nicht die des Landesschulrats oder des Ministeriums.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 14.8.2014
Dreiteilige Autonomie
Im September nächsten Jahres wollen die NEOS einen Gesetzesvorschlag für die "Autonome Schule" im Nationalrat einbringen. Klub- und Parteichef Matthias Strolz: "Der Zug der Zeit geht in diese Richtung". Beim Nachdenken unterstützen lassen sich die NEOS von noch nicht näher genannten Zivilorganisationen, das alles als sogenannte Nationale Initiative.
Drei Punkte nennt NEOS-Chef Matthias Strolz heute: die pädagogische, die finanzielle, und die Personal-Autonomie, also Selbstbestimmung der Schulen, auch was Anstellungen und Kündigungen von Lehrern betrifft. Matthias Strolz meint, "wir alle müssen flexibel sein auf dem Arbeitsmarkt, das ist auch Lehrern zumutbar."
Wenn es nach dem NEOS-Vorschlag geht, wählt jede Schule wählt ihre Lehr- und Lernkonzepte, aber auch die Länge der Unterrichtsstunden selbst aus. Eine bundesweit einheitliche Mittlere-Reife-Prüfung soll dann für Vergleichbarkeit sorgen.
Unterschiedliche "Ausstattung"
In finanzieller Hinsicht soll jede Schule einen Grundbetrag pro Schüler bekommen, und es soll Zuschläge geben. Und Schulen, wo es viele Kinder aus Migrantenfamilien und sozial schwachen Schichten gibt, sollen eine "höhere Ausstattung" bekommen, sagt der NEOS-Chef. Auch Schulen außerhalb von Ballungsräumen wie im Waldviertel und in der Obersteiermark sollen mehr Geld bekommen, "damit Chancengerechtigkeit vorhanden ist".
Jede Schule könnte sich für freiwillig für das neue Modell entscheiden, schwebt den NEOS vor. Vorbild seien die Niederlande, dort würden schon jetzt 86 Prozent der Entscheidungen an den Schulen getroffen, während es in Österreich nur 31 Prozent seien. Bis die Reform greift könne es aber noch gut 15 Jahre dauern, räumt Strolz ein. Eine grundsätzliche Reform dauere eben ihre Zeit.