Hochegger klagt erneut, diesmal die Telekom

Nach seiner nicht rechtskräftigen Verurteilung in der Telekom-Causa setzt sich Ex-Lobbyist Peter Hochegger nun mit Anzeigen und Klagen zur Wehr. Nach einer Zivilklage gegen Beteiligte an der BUWOG-Privatisierung, wie Ex-Finanzminister Grasser, sowie Anzeigen und Klagen gegen Telekom-Kronzeugen Schieszler hat Hochegger nun auch laut "Kurier" seinen ehemaligen Hauptauftraggeber, die Telekom, bei der Staatsanwaltschaft Wien angezeigt.

Mittagsjournal, 14.8.2014

Grundlos Honorare bezogen

Im Rahmen des Konkursverfahrens der Sicon, der Beratungsfirma von Peter Hochegger, hatte sich die Telekom mit einer Forderung von über neun Millionen Euro eingebracht. Die Begründung dafür laut Kurier, die Telekom-Honorare an Hochegger seien auf Basis von Scheinrechnungen und ohne Leistung erfolgt. Doch Hocheggers Anwalt, Sven Rudolf Thorstensen, sagt, es wurden sehr wohl Leistungen erbracht. Selbst der von Gericht bestellte Masseverwalter habe bestätigt, dass die eingebrachte Forderung von neun Millionen Euro zu Unrecht besteht. Hochegger hat die Telekom deshalb wegen unberechtigter Forderungen im Insolvenzverfahren angezeigt, was mit bis zu einem Jahr Haft geahndet werden kann. Die Telekom weist das allerdings zurück. Die neun Millionen Euro Schaden habe ein interner Prüfungsbericht durch die Wirtschaftskanzlei BDO ergeben.

Weitere Klagen sollen folgen

Die Anzeige gegen die Telekom ist aber nur eine von mehreren, die Hochegger in den vergangenen Wochen bei Zivil- und Strafgerichten eingebracht hat. Gegen Telekom-Kronzeugen Gernot Schieszler hat Hochegger neben zwei Strafanzeigen bei der Staatsanwaltschaft Wien auch eine Klage beim Grazer Zivilgericht wegen Rufschädigung eingebracht. Schieszler habe beim Telekomprozess falsch gegen ihn ausgesagt und dadurch seine Ehre beleidigt. "Er sieht sich als Bauernopfer", so begründet Anwalt Thorstensen Hocheggers Klagsanzeigen-Reigen. Sein Mandant wolle damit aufzeigen, nur Teil eines ganzen Systems gewesen zu sein. Er sehe sich als "Bösewicht", dem man hauptsächlich die Schuld zuweisen wolle, "die anderen kommen fein raus". Schieszlers Anwalt wiederum weist die Vorwürfe Hocheggers, so wie alle anderen an der Buwog-Privatisierung Beteiligten, zurück. Auch diese will Hochegger nun beim Zivillandesgericht Wien auf Schadenersatz in der Höhe von 32 Millionen Euro klagen. Sein Antrag auf Verfahrenshilfe für diesen Prozess ist aber bisher von der zuständigen Zivilrichterin nicht entschieden worden.