Heftige Kämpfe in der Ostukraine

In der Ostukraine steckt ein Hilfskonvoi aus Moskau, den Kiew als trojanisches Pferd ansieht, nach wie vor fest. Aber es gebe intensiven Kontakt der beiden Außenministerien, hieß es vor kurzem. Die Kämpfe in der Ostukraine waren auch heute wieder heftig. Aber ukrainische Regierungstruppen sagen, dass sie die Rebellenhochburg Lugansk jetzt völlig umstellt hätten.

Russischer Hilfskonvoi

(c) EPA/YURI KOCHETKOV

Abendjournal, 14.08.2014

Die prorussischen Separatisten in der Ostukraine geraten immer weiter in die Defensive. Regierungstruppen haben heute die Rebellen-Hochburg Donezk unter heftigen Beschuss genommen. Erstmals schlagen heute in Donezk Granaten in unmittelbarer Nähe des Zentrums ein. Dabei kommt mindestens ein Bewohner ums Leben. Verängstigte Menschen haben versucht, Schutzräume zu erreichen. Bereits zu Wochenbeginn hat das Militär erklärt, es bereite sich auf die letzte Phase der Einnahme der Stadt vor.

In der zweiten belagerten Rebellen-Hochburg Lugansk hat Rebellenchef Waleri Bolotow die Führung der Separatisten abgegeben. Er könne wegen einer Verletzung nicht mehr weitermachen, sagt er im russischen Fernsehen.

Der russische Hilfs-Konvoi ist offenbar wieder auf dem Weg in Richtung Ukraine. Allerdings nicht wie vereinbart zu einem Grenzübergang, der von den ukrainischen Behörden kontrolliert wird, sondern zu einem Übergang, den die Rebellen in ihrer Hand haben.

Einer der Fahrer des Konvois macht klar: Er folge den Befehlen, egal wohin es geht: "Wir fahren, wohin auch immer sie uns befehlen zu fahren. Das Wetter ist zwar etwas heiß, sonst ist aber alles bestens. Ich habe Buchweizen, Haferflocken und Wasser geladen."

Das ukrainische Parlament hat ein Sanktionspaket gegen Russland verabschiedet. Die Liste umfasst 65 Firmen und 172 Einzelpersonen aus Russland und anderen Staaten. Unklar ist, ob die Sanktionen auch die Gaslieferungen nach Westeuropa betreffen.