Irak: Grausame IS-Drohung provoziert USA
Gestern haben die Terrormilizen Islamischer Staat den USA angedroht, sie "in ihrem Blut zu ertränken", wenn die Luftanschläge im Irak weitergehen. Heute wurde ein Internetvideo veröffentlicht, das die Enthauptung eines seit Jahren verschollenen amerikanischen Journalisten zeigen soll. Die Echtheit des Videos ist noch nicht bestätigt, an Grausamkeit sind die Bilder kaum zu überbieten.
8. April 2017, 21:58
(c) EPA/MAZEN MAHDI
Mittagsjournal, 20.8.2014
"Vorbild" Al Kaida
Es ist nicht das erste Mal, dass eine Terrororganisation ein derartig grausames Mord-Video ins Internet stellt. Auch Al-Kaida hat das schon gemacht und die grausame Enthauptung des amerikanischen Journalisten Daniel Pearl in Pakistan gezeigt oder jene des Geschäftsmannes Nicholas Berg im Irak. Jetzt also auch die IS, die Terrormilizen Islamischer Staat, die einen Teil des Nordiraks unter ihre Kontrolle gebracht haben und mit äußerster Brutalität und blutiger Gewalt gegen die Zivilbevölkerung und Andersdenkende vorgehen. In dem Video mit dem Titel "Eine Botschaft an Amerika" ist der US-Journalist James Foley zu sehen, der seit zwei Jahren als verschollen galt. In einem orangen Gewand kniet er mitten in der Wüste vor einem schwarz gekleideten und maskierten Mann, der ein Messer in der Hand hält. Foley spricht ein paar Sätze, die offenbar von seinen Kidnappern vorgeschrieben sind: "Ich rufe meine Familie und Freunde auf, sich gegen meine wahren Mörder zu erheben: die amerikanische Regierung", sagt er - und: "Was mit mir geschieht, ist nur ein Resultat ihrer Selbstgefälligkeit und Kriminalität." Danach ist der abgetrennte Kopf auf dem leblosen Körper zu sehen.
Zweiter Journalist in Gefahr
Das Video ist eine Drohung gegenüber den USA und die Rache für Luftschläge des amerikanischen Militärs gegen Stellungen der IS im Nordirak. Sollte Präsident Barack Obama nicht das Ende der Luftangriffe anordnen, drohen die IS-Kämpfer damit, einen zweiten entführten US-Journalisten ebenfalls hinzurichten, den sie am Ende des Videos ebenfalls zeigen. Dabei soll es sich um Steven Sotloff handeln, der seit 2013 als verschollen galt und wie Foley vermutlich in Syrien entführt wurde.
Die Echtheit des Videos ist zwar noch nicht bestätigt worden, die amerikanischen Geheimdienste arbeiten aber nach offiziellen Angaben daran, herauszufinden ob es eine Fälschung ist, oder nicht. Echte Zweifel hegt aber kaum jemand.