Die roten Zahlen der Hypo Alpe-Adria

Die verstaatliche Hypo Alpe Adria International schreibt in ihrer Halbjahresbilanz ein Minus von annähernd 1,7 Milliarden Euro. Immerhin braucht die Hypo kein frisches Geld der Steuerzahlenden. In den vergangenen Jahren sind ohnehin schon an die fünf Milliarden in das Institut geflossen.

Morgenjournal, 28.8.2014

Teilen und abwickeln

Das Semesterergebnis ist die letzte Bilanz, bevor die Hypo Alpe-Adria beginnt, in ihrer momentanen Form Geschichte zu werden. Läuft alles nach Plan, dann wird die Bank ab Herbst in gleichsam gute und schlechte Bereiche geteilt sowie abgewickelt. Die Ausgangsposition bleibt ernüchternd. Der Großteil auf der Sollseite - mehr als 1,4 Milliarden Euro - ergibt sich aus Rückstellungen. Zum einen für die Töchter auf dem Balkan. Sie müssen nach EU-Vorgabe bis Mitte nächsten Jahres verkauft sein. Zum anderen für die verlustreiche Bank in Oberitalien, die Stück für Stück abgewickelt wird.

Fall für Gerichte

Dass die Hypo zumindest derzeit nicht noch einmal Geld aus jenen Kassen braucht, die die Steuerzahlenden füllen, hat einen einfachen Grund: Das umstrittene Hypo-Sondergesetz macht´s möglich. Erstens verlieren Anleiheeigentümer ihre Ansprüche, trotz Garantie des Landes Kärnten. Die Bank hat in diesem Monat die Zahlungen an diese Gläubigergruppe eingestellt und kann somit an die 900 Millionen Euro auf der Habenseite verbuchen. Zwar klagen Betroffene gegen den Schuldenschnitt, aber bis zum Urteil in letzter Instanz wird es noch dauern. Zweitens muss die BayernLB auf Geld warten. Laut Hypo-Sondergesetz fällt der Ex-Mehrheitseigentümer um 800 Millionen Euro um. Auch das ist ein Fall für die Justiz. Die Entscheidungen der Gerichte sind eine der vielen Unbekannten in der causa Hypo Alpe Adria. So ist das Südosteuropageschäft noch nicht verkauft. Fraglich ist, wie viel die Bank mit der etwa 14 Milliarden schweren Abbaueinheit einspielen kann und unklar ist ebenso, welche Nachwirkung das Italiengeschäft entfaltet.