IS-Video: Zweite US-Geisel enthauptet
In den USA ist am Abend ein zweites Drohvideo der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) aufgetaucht. Und offenbar zeigt auch dieses die Enthauptung eines US-Journalisten: Steven Sotloff war mit James Foley entführt worden. Die USA sind bestürzt, Präsident Barack Obama will ein Bündnis gegen IS schmieden.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 3.9.2014
Warnung an Obama
Der vor einem Jahr in Syrien entführte Reporter Steven Sotloff (31) soll aus Rache für die US-Luftangriffe im Irak vor laufender Kamera getötet worden sein, berichtete das US-Forschungsinstitut SITE am Dienstagabend. Das Institut veröffentlichte eine Mitschrift des Videos. Demnach richtete der Täter mit gezücktem Messer eine Warnung direkt an Obama, die Militärangriffe im Irak gegen den IS zu unterlassen: "Ich bin zurück, Obama. Und ich bin zurück wegen Deiner arroganten Außenpolitik gegenüber dem Islamischen Staat", sagt er demnach. Der vermummte IS-Kämpfer warnt sämtliche Regierungen, sich nicht auf eine "böse Allianz" mit Amerika einzulassen.
Erst vor knapp zwei Wochen hatten die Extremisten, die weite Landstriche in Syrien und im Irak beherrschen, den US-Journalisten James Foley enthauptet. Nach Angaben von SITE ist derselbe schwarz vermummte IS-Kämpfer auf dem Video zu sehen, der auch bei Foleys Tod dabei war. Zugleich drohten die Milizen mit dem Tod einer britischen Geisel, die ebenfalls gezeigt wurde.
"Regionale Partnerschaft" gegen IS
US-Präsident Barack Obama kündigte in der Nacht eine diplomatische Initiative an, ein Bündnis zur Bekämpfung von IS zu schmieden. Das Weiße Haus kündigte die Entsendung von Außenminister John Kerry und Verteidigungsminister Chuck Hagel in die Region an. Sie sollen dort baldigst eine "stärkere regionale Partnerschaft" gegen den IS bilden. Auch ordnete Obama demnach die Entsendung von 350 zusätzlichen Soldaten zum Schutz von diplomatischen Einrichtungen und Personal in Iraks Hauptstadt Bagdad an. Der US-Präsident wird am Mittwoch im Baltikum erwartet. Anschließend ist er beim NATO-Gipfel in Wales, wo der Kampf gegen den Terrorismus ebenfalls zur Sprache kommen dürfte. (Text: APA, Red.)