IHS: Mehr Geld für Bildung und Forschung

Ein führender Wirtschaftsforscher warnt: Österreichs Regierung tut derzeit zu wenig für die Bildung und Forschung - dies könnte dem Land mittelfristig schaden. Diese Ansicht vertritt der Chef des Instituts für Höhere Studien, der Betriebs- und Volkswirt, Christian Keuschnigg. Mindestens eine Milliarde zusätzlich im Jahr will Keuschnigg vor allem den Universitäten gewidmet wissen.

Morgenjournal, 4.9.2014

Österreichs Wirtschaft muss in den nächsten Jahrzehnten das aufgeben, was andere Länder billiger und besser machen, sagt IHS-Chef Christian Keuschnigg. Denn den internationalen Wettbewerb um den niedrigeren Preis - und damit auch um den niedrigeren Lohn für die, die das Produkt herstellen, den könne Österreich nur verlieren. Andere Länder würden uns im Pro-Kopf-Einkommen überholen. Es gelte die Stellung zu verteidigen und auszubauen, damit wir an der Spitze bleiben können.

Da sei es besser, durch konsequente Innovationspolitik, durch mehr Patente zum Beispiel den Qualitätswettbewerb zu gewinnen, sagt der Chef des Instituts für Höhere Studien: eine Zukunftsbranche sei sicher der Umweltbereich, hier müssten viele Innovationen geschaffen werden.

Christian Keuschnigg fordert, dass die österreichische Bundesregierung Geld in die Hand nimmt, viel Geld, um vor allem die Grundlagenforschung an den Universitäten zu fördern. Größenordnung: Eine Milliarde Euro jährlich aufwärts, eher mehr.

Zur Finanzierung der höheren Forschungsausgaben müsse man im gesamten Budget nach Einsparungen suchen, verlangt Keuschnigg. Wirtschaftsforscher Keuschnigg sagt, sein Appell: Mehr Geld für die Unis richte sich sowohl an das Wissenschaftsministerium als auch an das Ministerium für Verkehr, Innovation- und Technologie, das ja laut Gesetz zur Förderung von Forschung & Technologie zuständig ist.