Sierra Leone: Ausgangssperre wegen Ebola
Der Ebola-Ausbruch in Afrika hat nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO bereits fast 2.100 Menschen das Leben gekostet. Die WHO setzt jetzt auf experimentelle Therapien zur Behandlung von Ebola-Kranken. Während sich ein Verdachtsfall in Linz nicht bestätigt hat, will Sierra Leone noch im September eine viertägige Ausgangssperre verhängen, um die Seuche einzudämmen.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 6.9.2014
Impfstoff im November?
Im Kampf gegen das Ebola-Virus setzt die Weltgesundheitsorganisation jetzt auf experimentelle Therapien und Wirkstoffe. Weil sich die Epidemie bisher nicht eindämmen liess, und die Zahl der gemeldeten Erkrankungen in Sierra Leone, Guinea und Liberia auf fast 4.000 gestiegen ist, geht die WHO neue Wege. "Wir haben haben zugestimmt, dass Bluttherapien und neue Wirkstoffe zur Behandlung von Ebola-Patienten benützt werden dürfen. Wir müssen den betroffenen Staaten aber helfen, diese Wirkstoffe auch sicher einzusetzen", so die stellvertretende Generalsekretärin Marie Paule Kieny.
Unter anderem erlaubt die WHO, dass das Blut von geheilten Ebola-Patienten zur Behandlung benützt wird. Ein Wirkstoff, mit dem etwa Ärzte oder Pfleger geimpft werden können, wird es nach Schätzung der WHO allerdings frühestens im November vorliegen.
Tausende Polizisten zur Überwachung
Eine wirksame Eindämmung der Ebola-Epidemie wird es frühestens in einem halben Jahr geben, sagen die Experten. In new York will die WHO jetzt ein Krisenzentrum einrichten, in dem alle Maßnahmen besser koordiniert werden können.
Die betroffenen afrikanischen Staaten kämpfen allerdings nicht nur mit der Epidemie selbst, sondern auch mit der Panik, die durch die Krankheit ausgelöst wird. Sierra Leone geht im Kampf gegen Ebola jetzt noch einen Schritt weiter. Ab 18. September soll vier Tage lang eine totale Ausgangssperre gelten, damit die Ärzte Ebola-Patienten identifizieren können. Um die Ausgangssperre durchzusetzen sollen mehr als 20.000 Polizisten neu angestellt werden. Schon jetzt überwachen tausende Polizisten die Quarantäne in besonders betroffenen Landesteilen.