Rückblick auf den Burgtheaterskandal

Morgen stehen einander vor Gericht wieder der entlassene Burgtheaterdirektor Matthias Hartmann und sein ehemaliger Arbeitgeber, das Burgtheater, gegenüber. Hartmann klagt gegen seine Entlassung. Der Prozess vor dem Arbeits- und Sozialgericht wird dauern. Stefanie Panzenböck hat einen Beitrag über einen der größten Skandale der österreichischen Theatergeschichte gestaltet.

Burgtheater mit Laterne

ORF/JOSEPH SCHIMMER

Kulturjournal, 23.09.2014

Seit Anfang des Jahres dreht sich ein großer Teil der Kulturpolitik in Österreich um das Burgtheater. Der Grund: Ungereimtheiten in der Buchhaltung. Aber: Warum wollte niemand etwas gewusst haben über die Vorgänge in der Burg? Verantwortung übernommen hat bis jetzt niemand.

Die ehemalige kaufmännische Direktorin des Burgtheaters, Silvia Stantejsky, ist bereits im November 2013 fristlos entlassen worden - wegen Ungereimtheiten in der Buchhaltung. Publik geworden ist das erst im Jänner.

Anfang März hat dann der neue Kulturminister Josef Ostermayer Burgtheater-Direktor Matthias Hartmann fristlos entlassen. Der Grund: Hartmann habe unter anderem das Vier-Augen-Prinzip als Geschäftsführer nicht eingehalten. Er habe also seine Sorgfaltspflicht verletzt.

Auch Georg Springer, der Chef der Bundestheater-Holding, hat herbe Kritik einstecken müssen: Immer wieder ist gefragt worden, warum die Holding ihre Kontrollfunktion nicht wahrgenommen habe. Ende Juni ist Georg Springer dann zurückgetreten und vorzeitig in Pension gegangen. Die Verantwortung für das ganze Debakel hat bisher niemand übernommen.

Es muss also vor Gericht verhandelt werden. Stantejsky und Hartmann haben gegen ihre Entlassung geklagt. Und der Prozess Hartmann gegen Burgtheater geht morgen weiter.