Schuleingangs - Phase wird flexibler
Der Übergang von den Kindergärten an die Volksschulen soll leichter, fließender werden: Das hat Unterrichtsministerin Gabriele Heinisch-Hosek, SPÖ, nach der Regierungsklausur im Ö1-Morgenjournal unterstrichen. Modellprojekte dazu gibt es schon seit Beginn dieses Schuljahrs - aber auch Vorbehalte sowohl auf Seiten der Lehrer als auch der Kindergarten-Pädagoginnen.
8. April 2017, 21:58
dpa, Büttner
Mittagsjournal, 29.9.2014
Lehrerinnen und Lehrer, die stundenweise an die Kindergärten kommen, Kindergarten-Pädagoginnen, die mit ihren Gruppen an die Schulen gehen - und Schuleinschreib-Feste: Das soll es ab dem Schuljahr 2016 österreichweit nicht mehr nur freiwillig, sondern verbindlich und auch intensiver als bisher an ALLEN Standorten geben, das bereiten Experten für Kindergarten- und Schulpädagogik auch schon seit Beginn des Schuljahrs in eigenen Netzwerken vor.
Allerdings mit dem falschen Ansatz, warnt Heidemarie Lex-Nalis, Sprecherin der Elementarpädagogik-Plattform Educare. Es werde so getan, als müsste der Kindergarten der Schule zuarbeiten und die Schule weiß, was der Kindergarten zu leisten hat. Das sei ein grundsätzliches Missverständnis.
Lehrer müssten viel stärker darauf hören, was Kinder schon an den Kindergärten gelernt haben. Eine gemeinsame Uni-Ausbildung aller Pädagoginnen und Pädagogen würde helfen, sagt Lex-Nalis. Die wäre auch wichtiger als eine engere Verflechtung von Kindergärten und Schulen. Denn die würden sowieso nur wenige Kinder benötigen. Kinder hätten kein Problem damit. Es gehe immer um jene Kinder, die den Start aus unterschiedlichsten Gründen nicht schaffen würden - und das wären oft Kinder aus sozial schwachen Familien. Sie müssten an den Kindergärten noch besser und vor allem einzeln gefördert werden, dann wäre auch der Übertritt in die Schule leichter.
Die bessere Förderung einzelner Kinder ist auch für den obersten Gewerkschafter der Volksschullehrerinnen und -lehrer Paul Kimberger der Schlüssel, damit der Übergang vom Kindergarten in die Volksschule funktioniert. Dazu brauche es endlich konkrete Grundlagen, zum Beispiel Bildungsziele für den Kindergarten, wie das Beherrschen der Unterrichtssprache Deutsch, hier brauche es mehr Unterstützung.
Auch müssten die gesetzlichen Grundlagen geschaffen werden für eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen Kindergarten und Schule, fordert Kimberger von der Regierung: es sei etwa nicht einzusehen, dass es keinen Datentransfer vom Kindergarten in die Schule gebe. Hier müsste man immer wieder bei Null beginnen.
Wie der übergreifende Personaleinsatz im Kindergarten und Volksschule funktionieren könnte, müsse ebenfalls erst im Detail geklärt werden, grundsätzlich sei die verstärkte Zusammenarbeit zwischen Kindergarten und Volksschule aber ein längst fälliger und begrüßenswerter Schritt, so Lehrergewerkschafter Paul Kimberger.