Ebola-Notfallpläne überarbeitet

Nach der Infektion einer Krankenschwester in Spanien sind gestern weitere drei Verdachtsfälle in Madrid gemeldet worden. Das österreichische Gesundheitsministerium nimmt das zum Anlass, um den überarbeiteten, bundesweiten Notfallplan für Ebola-Infektionen in Österreich vorzustellen. Ministerin Sabine Oberhauser (SPÖ) nützte die Gelegenheit, um auf die Gefahr der Stigmatisierung von Menschen aus Afrika hinzuweisen.

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"Müssen uns nicht fürchten"

Mehr als eine Million Ebola-Infektionen - mit so vielen Erkrankten rechnen jüngste Prognosen bis Jänner 2015 in Westafrika. Auch in Österreich bereitet man sich auf mit Ebola Infizierte vor. Das Risiko, sich in Österreich anzustecken, ist jedoch besonders gering. Es gibt keine Direktflüge aus den betroffenen Regionen nach Österreich und das Gesundheitsministerium und die zuständigen Institutionen, wie Rettung und Krankenhäuser, bereiten sich seit sechs Monaten darauf vor. Der Notfallplan wird laufend aktualisiert, berichtet die Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser: "Wir sind gut vorbereitet. Das heißt, Österreich hat alle Maßnahmen getroffen und ich glaube, dass wir uns da nicht fürchten müssen."

Das Gesundheitsministerium ist für die bundesweite Koordination zuständig, die Ausführung des Ebola-Notfallplans ist jedoch Ländersache. Hier haben einige Bundesländer - wie es scheint - zu langsam reagiert: In Salzburg beklagt man sich, dass man im Notfall zu wenige Schutzanzüge hat. Eine Sorge, die das Gesundheitsministerium nicht teilt. Diese könnten andere Institutionen jederzeit zur Verfügung stellen.

Schulungen wichtig

Noch viel wichtiger seien jetzt regelmäßige Schulungen des medizinischen Personals, betont Christoph Wenisch, zuständiger Infektiologe und Tropenmediziner am Kaiser Franz Josef Spital, der Anlaufstelle für Ebola-Fälle in Wien: "Dazu gehört, dass man das Anziehen, das Ausziehen der Schutzanzüge vor allem übt, sich genügend Zeit nimmt, genügend Personal vorhanden ist. Das muss ausgeruht sein, darf nicht überlastet sein. Das schauen wir uns auch sehr genau an, dass das funktioniert."

Die Rettung und zuständige Krankenhäuser sind auf mögliche Verdachtsfälle vorbereitet. Bis dato konnte jedoch keiner bestätigt werden. Kriterien dafür sind anhaltendes Fieber über 39 Grad, Kontakt mit einem Erkrankten, ein Aufenthalt in einem der betroffenen Länder in Westafrika und die Beschwerden müssen innerhalb von 21 Tagen auftreten: "Nur weil man sich schlecht fühlt und irgendwann, irgendwo einmal war, reicht das nicht aus, um ein Verdachtsfall zu sein."

In diesem Zusammenhang warnen die Experten vor einer Stigmatisierung von Menschen aus Afrika. Selbst bei Flüchtlingen sei die Angst vor einer Infektion unbegründet. Denn die Flucht aus den betroffenen Ländern nach Österreich, dauert wesentlich länger als die Inkubationszeit von Ebola.