Metaller: Arbeitgeber verteidigen Forderungen
Die dritte Metaller-Lohnrunde ist gestern abgebrochen worden, die Gewerkschaften halten nun Betriebsversammlungen ab. Der Grund: Die Industrie will auf Basis der deutlich niedrigeren europäischen Teuerungsrate verhandeln. Arbeitgeber-Chefverhandler Veit Schmid-Schmidsfelden verteidigt seine Forderung mit Hinweis auf die Wirtschaftsflaute in Europa, die die Metallindustrie besonders stark treffe.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 15.10.2014
Arbeitgeber-Chefverhandler Veit Schmid-Schmidsfelden vom Fachverband der Maschinen und Metallwarenindustrie im Interview mit Manuel Marold
Sorge um Wettbewerbsfähigkeit
Österreichs Nachbarländer seien eine Konkurrenz für "unsere Wertschöpfungsprozesse", so Schmid-Schmidsfelden. Und wenn dort die Inflationsrate und damit die Kostenstruktur stark von der österreichischen abweicht, werde das die Wettbewerbsfähigkeit weiter belasten: "Wir haben hier keinen Spielraum." Man habe die Löhne jahrelang über der Inflationsrate angepasst, und das wichtigste sei, "dass möglichst viele Menschen in diesem Wertschöpfungsprozess involviert bleiben". Heuer werde man mit noch mehr Augenmaß unterwegs sein müssen als in den vergangenen Jahren. Warum er die Erhöhung der Mindestlöhne ablehnt, begründet der Arbeitgeber-Verhandler so: "Wenn wir die Eintrittslöhne zu hoch halten, dann werden gewisse Arbeitsprozesse in Österreich nicht mehr stattfinden." Kennzahlen seien besorgniserregend, man müsse aufpassen, dass man die erfolgreiche Industrie nicht zu stark belaste. Schmid-Schmidsfelden erwartet trotz der Gewerkschaftsankündigungen die Fortsetzung der "an sich guten" Gespräche.