EZB-Bankentest: 25 von 130 fielen durch
Ein Jahr lang hat die Europäische Zentralbank (EZB) die Bilanzen von 130 europäischen Banken durchforstet um zu prüfen, ob die Geldinstitute eine neuerliche Krise aushalten würden. Die Ergebnisse hat die EZB gestern veröffentlicht - 25 Banken fielen durch, darunter die heimische Volksbanken AG, die aber im Rahmen des Abbauplans ohnehin vom Markt genommen wird.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 27.10.2014
"System belastbar"
Die EZB hat einerseits die Bankbilanzen des Jahres 2013 auf potenzielle Risiken durchsucht und andererseits geprüft, ob die Banken auch unter der Annahme einer Finanz- und Wirtschaftskrise noch ausreichend Geldreserven hätten. Das Ergebnis sei erfreulich, sagt EZB-Vizepräsident Vitor Constancio: "Die große Mehrheit der Banken war auch im simulierten Krisenszenario über den erforderlichen Kapitallimits, das ist ein Beweis für die Belastbarkeit des Systems."
Von den 25 durchgefallenen Banken kommen die meisten aus Südeuropa - vor allem Italien, Zypern und Griechenland. Die Institute haben nun zwei Wochen Zeit, der EZB Pläne zu übermitteln, wie sie ihre Kapitallücken - insgesamt fast zehn Milliarden Euro - schließen wollen.
Der Banken-Stresstest soll nicht nur die Märkte von der Stabilität der Finanzbranche überzeugen, sondern auch die EZB selbst legt auf diese Feststellung wert: Denn sie übernimmt ja im November die Aufsicht über die wichtigsten europäischen Banken und will daher genau über ihren Zustand Bescheid wissen.
Problemfall Volksbanken
In Bezug auf Österreich zeige der Test, dass die heimischen Institute krisenresistenter geworden seien, sagt Nationalbank-Gouverneur Ewald Nowotny - mit einer Ausnahme: der Volksbanken AG (ÖVAG). Da habe man aber gewusst, dass Veränderungen notwendig seien, und diese Veränderungen sei auch schon im Gang. Denn die ÖVAG wird wie geplant abgewickelt und gibt ihre Banklizenz auf - das Kundengeschäft kommt in eine der regionalen Volksbanken.