BayernLB: Ex-Chef gesteht Haider-Bestechung
Im Strafprozess gegen frühere Vorstände der BayernLB wegen des mutmaßlich überteuerten Kaufs der Hypo Alpe Adria in München hat die Staatsanwaltschaft einen Deal mit dem ehemaligen Chef der BayernLB, Werner Schmidt, geschlossen: Die Ankläger ließen den Vorwurf der Untreue fallen, Schmidt gestand die Bestechung des früheren Kärntner Landeshauptmanns Jörg Haider.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 27.10.2014
Bedingte Haft- und Geldstrafe
Er war der mächtigste Mann in der bayerischen Landesbank, und er hatte das schlimmste Geschäft zu verantworten, das die Bank je machte. Werner Schmidt war Chef der BayernLB zu dem Zeitpunkt, an dem sie sich zum Kauf der Hypo Alpe Adria entschloss. Weit mehr als drei Milliarden Euro fehlen seither in der bayerischen Landeskasse. Aber heute vor Gericht schied die damalige Fehlentscheidung als Urteilsgrund aus. Der Vorwurf, Werner Schmidt hätte die Bank geschädigt und sich der Untreue schuldig gemacht, wurde fallengelassen. Grund dafür war ein Geschäft zwischen Anklage und Verteidigung. Werner Schmidt bekennt sich nur des zweiten Anklagepunktes schuldig, und der lautet auf Bestechung. Es geht darum, dass der damalige Kärntner Landeshauptmann Jörg Haider von Werner Schmidt Geld für Fußballsponsoring und für das Klagenfurter Stadion als Bedingung für das Hypo- Geschäft verlangt hatte, eine Begehren, dem die BayernLB auf Umwegen dann auch Rechnung trug.
Eine bedingte Haftstrafe also für dieses Delikt, und zusätzlich eine Geldstrafe in der von Höhe 300.000 Euro, die Ex- Bankdirektor Schmidt nun zahlen muss. Damit geht der Gerichtsstreit um die persönliche Verantwortung vorerst zu Ende. Die bayerisch- österreichischen Streitigkeiten um die Haftung für das Hypo-Debakel dürften dagegen noch aber noch jahrelang diverse Instanzen beschäftigen.