"Eyes On" - Monat der Fotografie

8. April 2017, 21:58

175 Ausstellungen versprechen eine wahre Bilderflut, die sich über ganz Wien verteilt. Leidet da die Qualität unter der Quantität? Nein, sagt Walter Moser, Leiter der Fotosammlung der Wiener Albertina, der mit einer Jury auch Werke für "Eyes On" ausgewählt hat.

Niederschwellig soll der Monat der Fotografie sein - für das Publikum, das über die Bezirke verteilt von einer Ausstellung in die nächste ziehen kann, aber auch für die Künstlerinnen und Künstler: Etablierte Fotografen sind ebenso vertreten, wie Studierende der Akademie der Bildenden Künste. Dabei ist Wien sonst nicht gerade die Hauptstadt der Fotografie, zumindest was die Bundesmuseen betrifft. Allein die Albertina hat eine eigene Fotosammlung. Zeitgenössische Fotografie, gekoppelt an wissenschaftliche Forschungen findet man besonders in privaten Galerien: in den Galerien Westlicht und Ostlicht oder der Galerie Bonartes. "Grundsätzlich", sagt Moser, "kann man allerdings beobachten, dass die Bedeutung der Fotografie weltweit steigt." Und das wirkt sich auch auf die Preise am Kunstmarkt aus. Die steigen nämlich seit den 1990er Jahren.

Die Fotografie: unendlich reproduzierbar, manipulierbar. Auf der anderen Seite: unendlich vielfältig und - demokratisch, wie Moser bemerkt. Der Zugang zum Fotografieren an sich ist einfacher denn je. Durch fast jedes Mobiltelefon lassen sich brauchbare Bilder knipsen. Allein 350 Millionen Fotos werden pro Tag auf Facebook hochgeladen. Die Bearbeitung findet fern des sensiblen Ortes der Dunkelkammer statt.