Bewiesen: Mieten stark gestiegen
Ein politischer Dauerbrenner der letzten Zeit ist das Thema Wohnen und die steigenden Mietkosten. Wie sehr die Mieten in den letzten Jahren tatsächlich gestiegen sind, hat sich jetzt die Statistik Austria angesehen. Das Ergebnis: Die Mieten sind im nicht geförderten Bereich am stärksten gestiegen, und zwar deutlich über der Inflationsrate. Und: Junge Menschen sind von den steigenden Mieten tendenziell stärker betroffen als ältere.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 3.11.2014
Österreich ist ein Land der Mieter. Europa-weit wird nur in Deutschland noch mehr gemietet. Und das bedeutet, dass höhere Mieten hierzulande stark ins Gewicht fallen. Die Statistik Austria hat sich jetzt den Zeitraum von 2009 bis 2013 angesehen. Dazu hat man regelmäßig 20tausend Haushalte befragt.
Das Ergebnis: Am stärksten sind die Mieten im privaten, nicht geförderten Bereich gestiegen - das betrifft alle Mieter, die nicht in Gemeinde- oder Genossenschaftswohnungen leben.
Hier sind die Mieten in den letzten 5 Jahren österreichweit um durchschnittlich 4,8 Prozent gestiegen, also deutlich über der Inflationsrate.
Ausnahmen: Genossenschafts- und Gemeindewohnungen
Hingegen sind die Mieten bei den Genossenschaftswohnungen weniger stark gestiegen, und bei den Gemeindewohnungen liegt dieser Wert sogar deutlich unter der Inflationsrate. Das führt dazu, dass die Steigerung über alle Segmente hinweg gerechnet pro Jahr 3,4 Prozent pro Jahr beträgt. Nicht berücksichtigt ist dabei die Lage, es geht hier also nur um einen groben Durchschnitt.
Besonders stark betroffen von hohen Mietkosten sind jüngere Menschen, sagt die Statistik Austria. Denn je kürzer die Mietdauer desto höher ist tendenziell die Miete, sagt Studienautorin Vlasta Zucha.
Insgesamt geben die Mieterinnen und Mieter heute etwas mehr ihres Einkommens für Wohnen aus, als noch vor 5 Jahren. Der Wohnkosten-Anteil ist im Schnitt von 23 auf 25 Prozent gestiegen. Wer im nicht geförderten, privaten Bereich mietet, muss schon 28 Prozent des Einkommens für das Wohnen ausgeben.
Stellt sich die Frage, welche Empfehlungen für die Politik sich aus diesen statistischen Zahlen ableiten lassen. Konrad Pesendorfer, Chef der Statistik Austria, ist hier sehr zurückhaltend: die Fakten würden für sich sprechen. Die Politik müsse selbst ihre Schlüsse ziehen, sagt der Chef der Statistik Austria, Konrad Pesendorfer.