Theaterfestival im Wiener brut: Privat war gestern
Die junge Theater- und Performanceszene macht ab heute Station in Wien. Bis 15. November findet das Freischwimmer-Festival im brut statt. Wie jedes Jahr widmet sich das Festival einem Generalthema: Was bedeutet Intimität in Zeiten von Talkshow-Exhibitionismus und sozialen Medien überhaupt noch? Sieben Künstlerinnen und Künstler geben eine Antwort.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 5.11.2014
Vom Ende des Privaten sprechen Zeitgeistdiagnosen seit vielen Jahren. Der NSA-Skandal hat gezeigt, wie einfach die lückenlose Überwachung unseres Privatlebens heute dank digitaler Informationstechnologien ist. Und selbst wenn dem Staat, oder Marketingstrategen von Unternehmen etwas verborgen bleiben sollte: In den sozialen Netzwerken hat sich eine Kultur des Exhibitionismus breitgemacht, die die Grenze zwischen öffentlich und privat ohnehin längst aufgeweicht hat. Bereitwillig veröffentlichen wir Informationen über uns, über unsere Vorlieben, unseren Urlaub, unser nächstes Umfeld. Privatsphäre, so scheint es, war gestern. Grund genug, für das Freischwimmer-Festival der Frage nachzugehen, wie viel Intimität uns noch geblieben ist. „Intim“ so lautet in diesem Jahr das Generalthema des Festivals.
