Überraschendes Wahlergebnis in Rumänien

Der deutschstämmige Klaus Johannis hat laut ersten Hochrechnungen überraschend die Präsidentenwahl in Rumänien gewonnen. Der bürgerliche Politiker kam auf 54,81 Prozent der Stimmen und besiegte damit seinen sozialistischen Rivalen, den Premier Victor Ponta. Das erklärte das zentrale Wahlbüro nach Auszählung der Stimmzettel in 76,53 Prozent der Wahllokale. Ponta räumte seine Niederlage bereits am Abend ein und gratulierte Johannis.

Klaus Johannis

APA/EPA/RAED KRISHAN

Morgenjournal, 17.11.2014

Aus Bukarest,

Rumänien bekommt hiermit erstmals ein gewähltes Staatsoberhaupt, das einer nationalen Minderheit angehört.

Ponta räumte seine Niederlage am Abend ein und gratulierte Johannis. "Das Volk hat immer Recht", sagte er. Zugleich schloss Ponta einen Rücktritt als Ministerpräsident, wie er von Tausenden Demonstranten nach Schließung der Wahllokale in mehreren Städten Rumäniens gefordert wurde, aus.

Der Sieger Johannis feierte am Bukarester Universitätsplatz mit einem Bad in der Menge tausender jubelnder Anhänger. "Wir haben uns das Land zurückgeholt", jubelte Johannis. Mit seiner erfolgreichen Arbeit als Bürgermeister im siebenbürgischen Sibiu (Hermannstadt) hatte er für sich geworben. Johannis dankte insbesondere den Auslandsrumänen, die wegen der schlechten Organisation der Wahl in den Konsulaten stundenlange Wartezeiten auf sich nehmen mussten.

In Umfragen vor der Wahl am Sonntag hatte Ponta noch wie der sichere Sieger ausgesehen. Die Stichwahl zwischen Ponta und Johannis war notwendig geworden, nachdem im ersten Wahlgang keiner der insgesamt 14 Kandidaten eine absolute Mehrheit erreicht hatte. Ponta lag damals bei gut 40 Prozent und damit etwa 10 Prozentpunkte vor Johannis.

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