Wieder Pilotenstreik bei Lufthansa

Kurz vor Ende der mittlerweile neunten Streikwelle bei der Lufthansa hat die Pilotenvereinigung Cockpit zu einem neuen Ausstand am Donnerstag aufgerufen. Betroffen sind Langstrecken- und Frachtflüge. Kurz- und Mittelstreckenflüge sowie Flüge der Lufthansa-Tochter Germanwings werden nicht bestreikt.

Morgenjournal, 3.12.2014

Kein Ende der Streiks bei der Lufthansa: schon morgen werden die Piloten der deutschen Fluglinie neuerlich die Arbeit niederlegen. Betroffen sind Flüge von Lufthansa Cargo, also Frachtflüge und Langstreckenflüge, und zwar morgen Donnerstag in der Zeit von 3 Uhr Früh bis kurz vor Mitternacht. Nicht betroffen sind Kurz- und Mittelstrecken-Flüge und Flüge der Lufthansa-Tochter Germanwings.

Der Konflikt zwischen Piloten-Gewerkschaft und Lufthansa-Geschäftsführung dauert jetzt schon acht Monate. Worum geht es dabei genau?

In erster Linie geht es um Betrieb interne Frührenten für die 5.400 Lufthansa-Piloten. Die können schon mit 55 Jahren aufhören, im Schnitt gehen sie mit 59 in Pension. Die Lufthansa argumentiert, dass sie die im Branchenvergleich großzügige Pension nicht weiter finanzieren kann. Hinter den Kulissen wird auch um den künftigen Kurs des Konzerns geschritten.

Der Aufsichtsrat der Lufthansa kommt ja heute zusammen und berät über ein neues Konzept für eine eigene Billigfluglinie. Was ist da schon bekannt?

Lufthansa-Konzernchef Carsten Spohr plant eine neue Gesellschaft für billige Langstreckenflüge und er will die Marken Germanwings und Eurowings stärken. Und die Piloten dieser neuen Billig-Flüge sollen weniger bezahlt bekommen als bisher im Konzern üblich war. Das treibt die Piloten-Gewerkschaft natürlich auf die Barrikaden. Ein Ende der Streiks ist nicht in Sicht - und das kostet: der Schaden durch die Streiks der Piloten beläuft sich für die Lufthansa bereits auf 160 Millionen Euro, und da ist der jüngste Konflikt noch gar nicht mitgerechnet.