Grexit: EU-Kommission für Ende der Diskussion
Grexit - die Option eines möglichen Austritts Griechenlands aus dem Euro, geistert seit dem Wochenende durch die Schlagzeilen - und es hört nicht auf. Seit der Spiegel geschrieben hat, dass die deutsche Bundesregierung ihn für "verkraftbar" hielte, jagt eine Reaktion die nächste. Von Regierungschefs quer durch Europa - bis hin zum EU-Parlamentspräsidenten Martin Schulz, der heute in einem Zeitungsinterview von "ungebetenen Ratschlägen" spricht. Die EU-Kommission ist jetzt bemüht, die Debatte einzufangen, beziehungsweise fordert ihr Ende.
8. April 2017, 21:58
EPA/OLIVIER HOSLET
Mittagsjournal, 7.1.2015
Aus Brüssel,
Die EU-Kommission hat ein Ende der Debatte über einen möglichen Austritt Griechenlands aus der Währungsunion gefordert. Spekulationen über einen sogenannten Grexit seien "Zeitverschwendung", so Kommissions-Vizepräsident Jyrki Katainen in Brüssel. "Die Zugehörigkeit zur Eurozone ist unwiderruflich." Die EU-Kommission werde alles daran setzen, die Integrität der Währungsunion zu erhalten. "Was wir jetzt brauchen, ist Stabilität", sagte Katainen, der vor "hausgemachten Problemen oder Krisen" warnte.
Die für den 25. Jänner geplanten Parlamentswahlen in Griechenland haben die Spekulationen über einen Austritt Athens aus der Eurozone neu entfacht. In Umfragen liegt das Linksbündnis Syriza vorn, das den von den internationalen Gläubigern auferlegten Sparkurs ablehnt. Katainen sagte bei einer Veranstaltung der europäischen Liberalen, Griechenland stehe international in der Pflicht. Er sei sicher, "dass die normalen griechischen Bürger wollen, dass ihre Verpflichtungen gegenüber den europäischen Bürgern respektiert werden"".
EU-Wirtschaftskommissar Pierre Moscovici sagte seinerseits, Brüssel werde "keine Position" im griechischen Wahlkampf beziehen. Falls Syriza-Chef Alexis Tsipras tatsächlich Regierungschef werde, werde Brüssel mit ihm Gespräche führen. Moscovici verwies darauf, dass die Positionen Tsipras' bereits "im Wandel" seien. "Wir können mit ihm unter bestimmten Bedingungen leben", sagte der Franzose. (Text: APA, Red, Audio: ORF)