Karmasin: Adoptions-Verbot-Stopp umsetzen
Der Verfassungsgerichtshof hat entschieden, dass beim Adoptionsrecht die sexuelle Orientierung der Antragseltern keine Rolle spielen darf. Sowohl ÖVP-Parteiobmann Reinhold Mitterlehner als auch Familienministerin Sophie Karmasin kündigen an, dass das Gesetz entsprechend den Anweisungen bis Jahresende repariert werde. Karmasin gibt dennoch gleichgeschlechtlichen Paaren wenig Chancen auf Adoption.
8. April 2017, 21:58
APA/GEORG HOCHMUTH
Morgenjournal, 15.1.2015
Familienministerin Karmasin im Gespräch mit
Der Verfassungsgerichtshof hat das Adoptionsverbot für homosexuelle Paare aufgehoben. Künftig werden gleichgeschlechtliche Paare nicht mehr nur wie bisher die leiblichen Kinder eines der beiden Partner, sondern gemeinsam auch fremde Kinder adoptieren dürfen. Die von der ÖVP nominierte Familienministerin Sophie Karmasin hat sich gemäß der Parteilinie bisher immer für ein Adoptionsverbot ausgesprochen. Das Erkenntnis des Verfassungsgerichtshofs sei nun aber umzusetzen, sagt Karmasin im Ö1-Morgenjournal. Jetzt sei Justizminister Wolfgang Brandstetter am Zug. Sie schätzt, dass das Gesetz bis Sommer repariert sein wird. Die Chance auf eine Adoption sei allerdings gering, da es jetzt schon mehr Anträge gebe als Kinder.
Die Ehe für gleichgeschlechtliche Partner könne sie sich nicht vorstellen, sagt Karmasin. Sie will die Möglichkeit der eingetragenen Partnerschaft belassen.