"Proletenpassion 2015 ff" im Werk X

Jenes musikalische Werk, das die österreichische Politrockband Schmetterlinge nach Texten von Heinz R. Unger 1976 bei den Wiener Festwochen in der Arena gezeigt hat, kommt nach fast 40 Jahren in einer neuen und überarbeiteten Version wieder auf die Bühne. Premiere ist am 22. Jänner im neuen Wiener Theaterraum, dem Werk X in Meidling.

Heinz Unger hat ein paar neue Texte dazugeschrieben, die Musik der Schmetterlinge wurde unter anderem von Gustav - alias Eva Jantschitsch - neu arrangiert und interpretiert.

Heinz R. Unger und Eva Jantschitsch

Heinz R. Unger und Eva Jantschitsch im Werk X

APA/HERBERT PFARRHOFER

Die "Proletenpassion 2015 ff" will einen zeitgenössischen Blick bis in die Gegenwart der weltweiten Proteste auf das alte Klassenkampf-Oratorium werfen.

Morgenjournal, 21.1.2015

"Friede den Hütten", "Krieg den Palästen", "Vive la Commune" oder "Fuck the state" - bunte Transparente auf der Bühnenrückwand verkünden linke Maximen. Am Boden liegen Flugzettel, "Revolution" steht in großen, aus Schachteln gebauten, Lettern auf der Bühne des Werk X. Die "Proletenpassion" ist im 21. Jahrhundert angekommen - mitten in Meidling.

Die Schmetterlinge wollten mit der "Proletenpassion" die Geschichte neu erzählen. Und zwar nicht aus der Sicht der Machthaber, sondern aus der Perspektive der Unterdrückten und Arbeiter. Von den Bauernkriegen über die Französische Revolution und die Pariser Kommune hätte stets derselbe Prozess stattgefunden, sagt Regisseurin Christine Eder.

Christine Eder, die im Jahr der Uraufführung geboren wurde und mit den Liedern der "Proletenpassion" aufgewachsen ist, wollte diese einer heutigen Generation zugänglich machen. Auch wenn der Klassenkampf heute der Systemkritik gewichen ist, der Prolet Prekariatsarbeiter heißt und Agitation mittels Like-Button bei Facebook stattfindet haben die Texte eine erstaunliche Aktualität behalten.

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