Ski-WM: Heimische Wirtschaft im Aufwind

Die alpine Ski-WM in Vail/Beaver Creek ist bisher die Weltmeisterschaft der Österreicherinnen und Österreicher. Acht Medaillen haben Fenninger, Hirscher & Co bisher gewonnen - und drei Bewerbe stehen noch aus. Die rot-weiß-rote Dominanz in den Rocky Mountains freut nicht nur Sportler und Skiverband. Ob Ausrüster, Anlagenbauer oder Touristiker - sie alle zeigen in der WM-Region Präsenz und hoffen, dass der Glanz der Medaillen auch glänzende Geschäfte auf dem wichtigen Markt USA zur Folge hat.

Mittagsjournal, 13.2.2015

Aus den USA,

Im Sog von Lindsey Vonn

Lindsey Vonn ist der absolute Star in Vail, sie ist die Lokalmatadorin, ist in Vail zu Hause - die Begeisterung hier in Colorado ist enorm.
Die Ski-Fans sind in den USA eine sehr kleine Gemeinde. Doch eine Ski-WM in den USA - da riskiert sogar der TV Sender NBC Live-Übertragungen.

Und damit steigt die Chance, dass der eine oder andere Skisportbegeisterte auch ein bisschen österreichisches mitbekommt, sagt der öst Handelsdelegierte Rudolf Thaler, der sich in den Trubel in Vail mischt: Die WM wird vielleicht nicht unmittelbar sofort einen Verkaufseffekt bringen, aber was sie bringen wird ist ein Markeneffekt: ich sehe zum ersten Mal als Konsument in den USA … ich sehe welche Ski hat dieser Rennläufer, ich sehe welche Mütze hat er auf, die könnte ich mir vielleicht auch zulegen.…

Und Sieht man sich in den Geschäften in Vail und Beaver Creek um, so findet sie überall, die österreichischen Wintersportartikel, in den Skiverleihs stehen österreichische Kantenschleifmaschinen. Auch das Ski Dorf Vail selbst mutet österreichisch an, da gibt es den Gasthof Gramshammer, gegründet von einem Ex-Skirennfahrer, da weht die rot-weiß-rote Fahne an vielen Häusern, da mischt sich uriger Alpencharme mit Burger und Sushi-Bars.

Die USA, das ist der größte Wintersportmarkt der Welt - ein Markt, in dem die stark exportorientierte österreichische Skiindustrie gerne stärker präsent wäre. Firmen wie Atomic, Blizzard, Head und Fischer investieren massiv in den amerikanischen Markt, sagt der Sprecher der österreichischen Skiindustrie, Fischer-Chef Franz Föttinger: der Markt ist mit 650 – 700.000 Paar doppelt so groß wie der österreichische Markt. Dadurch natürlich sehr interessant für uns. Andererseits große Markenvielfalt, über 40 Marken die sich bewerben um die Gunst im Vergleich zu Österreich, in Ö 5-6-7- Marken. Wichtig ist es, den Markt zu lesen. Nicht einmal ein Viertel der in den USA verkauften Skier kommen zur Zeit aus Österreich - da ist Platz nach oben.

In einigen Wintersportbereichen sind Österreichische Firmen ohnehin unschlagbar: in Beaver Creek hat die Firma Doppelmayr gerade eine Hi-Tech-Skianlage in Betrieb genommen, die einen 6-er Sessellift mit 10er Kabinen kombiniert und alle Stücke spielt. Aus Österreich kommen Lift-Zugangssysteme von SkiData.

Die Produkte hat Österreich, sie dem Amerikaner oder der Amerikanerin schmackhaft zu machen, dazu kann diese WM beitragen. Rudolf Thaler, der Handelsdelegierte: Man hat versucht die Ski-WM aufzubauen wie eine Superbowl. Man verkauft Sport mit Events und Veranstaltungen, das ist genau das was der Amerikaner liebt.

Wenn die Platzsprecher „Go USA“ anstimmen, dann könnte also durchaus auch etwas für Österreich herausschauen.