Kampf gegen IS

Die Anti-Terror-Konferenz in Washington ist zu Ende - Vertreter von mehr als 60 Staaten haben teilgenommen. US-Präsident Obama betonte gleich zu Beginn: "Das ist kein Kampf gegen den Islam, den wir da führen, sondern es ist der Kampf gegen den Terror". In diesem Sinne hat er versucht, vor allem islamische Religionsvertreter dazu aufzurufen, alles dafür zu tun, dass der IS oder die Al-Kaida nicht die Hoheit über den Islam bekommen.

Morgenjournal, 20.2.2015

Aus Washington,

Am letzten Tag des Anti-Terror-Gipfels in Washington, betonte Obama noch einmal, dass die USA keinesfalls im Krieg gegen den Islam seien, das sei eine hässliche Lüge. Er bat vor allem islamische Gelehrte, den Kampf gegen die radikale Ideologie der Terrorgruppen aufzunehmen. Diese Terroristen tun alles um den Eindruck zu erwecken, dass sie den Islam repräsentieren, dem müssen wir alle entgegentreten.

Ganz bewusst spricht Obama von Extremismus und nicht von islamischem Extremismus, denn der Eindruck, der Westen würde Krieg gegen den Islam führen, helfe nur den Terroristen, bei der Rekrutierung neuer Kämpfer. Aber nicht alle in den USA scheinen das verstanden zu haben, vor allem Republikaner, aber auch ein paar Demokraten glauben, dass, wer das Wort Islamismus nicht verwendet, am Ziel vorbei diskutiere. So auch die Irak-Veteranin Tulsi Gabbard aus Hawaii: Wenn nicht klar gesagt wird, wer der Feind ist, hat das Auswirkungen auf die Strategie und wir können unsere Bürger dann auch nicht effektiv schützen.

Es gehe vielmehr darum, die Gründe für den Terror zu beleuchten, kontert Außenminister John Kerry: Warum entscheiden sich Menschen dafür, Terroristen zu werden. Dieser Frage müssen wir uns mit aller Offenheit, aber auch mit aller Ernsthaftigkeit stellen. Denn man kann nicht besiegen, was man nicht verstanden hat.

Diese Konferenz sei schon seit Monaten geplant, doch durch die Terroranschläge von Paris und Kopenhagen habe sie neue Brisanz erhalten: Wir wissen, dass der Terror nicht von einem Land besiegt werden kann, wir müssen das gemeinsam tun.

UNO-Generalsekretär Ban Ki-Moon betont, dass die Vereinten Nationen dazu bereit seien: die UNO ist bereit einen umfassenden, internationalen Plan gegen gewalttätigen Extremismus zu erarbeiten, er wird den Mitgliedern noch dieses Jahr präsentiert werden.

Klar ist jedenfalls, mit militärischer Gewalt alleine ist das Problem nicht zu lösen. Und Gründe für den Terror, wie politische und wirtschaftliche Probleme und zu wenig Bildung sind auch nicht neu - sie zu lösen allerdings alles andere als einfach. Insofern hatte dieser Gipfel wohl mehr symbolische als praktische Bedeutung.