Mögliche Wende im Fall Alijew

Nach dem Tod von Rachat Alijew in der Justizanstalt Wien-Josefstadt gibt es ein erstes Untersuchungsergebnis einer Blutprobe. Darin wurde eine Substanz festgestellt, die als Betäubungsmittel verwendet werden kann. Bestätigt wird der Nachweis von Barbituraten auch vonseiten des Justizministeriums. Während bisher alle bekanntgewordenen Ermittlungsergebnisse auf Suizid hingedeutet hatten, könnte sich nun ein anderes Bild ergeben.

Journal, 27.2.2015

Erster Blutschnelltest

Nach einem Anwalt bestätigt jetzt auch Justiz-Sektionschef Christian Pilnacek, eine erste Schnelluntersuchung der Gerichtsmedizin hat Hinweise auf eien geringe Menge an Barbituraten im Blut des Toten ergeben.

Diese Substanzklasse ist in Österreich als Medikament fast gänzlich verboten. Dass Rachat Alijew eine derartige Substanz verschrieben wurde - etwa von einem Gefängnisarzt - ist somit höchst unwahrscheinlich. Barbiturate wirken bewusstseinsverändernd und können als Schlafmittel eingesetzt werden und insbesondere auch als Narkosemittel. Wie Alijew an ein solches Mittel gelangt ist, oder ob es ihm etwa ohne sein Wissen von jemandem verabreicht wurde, ist unklar.

Ein klareres Bild wird aber erst das Ergebnis einer genauen toxikologischen und pharmakologischen Untersuchung bringen, das in einigen Tagen vorliegen dürfte.