Hypo/Heta: Bad Bank fehlen bis zu 7,6 Milliarden

Die HETA, die Nachfolgegesellschaft der Hypo Alpe Adria Bank, hat die Schuldenzahlungen vorerst für ein Jahr eingestellt. Das hat die FMA, die Finanzmarktaufsicht, angeordnet. Laut aktueller Prüfung fehlen der HETA vier bis 7,6 Milliarden Euro - und damit weit mehr als bisher angenommen.

Hypo-Logo und Stopschild

APA, Eggenberger

Mittagsjournal, 2.3.2015

Ein paar Zeilen, die es in sich haben. Mit einer knappen Aussendung hat die Finanzmarktaufsicht gestern bekannt gegeben, dass die Heta abgewickelt werden soll - und der Staat kein frisches Geld mehr in die Abbau-Bank nachschießen wird. Dem sind allerdings hektische Verhandlungen vorausgegangen - mit einem eilig einberufenen Sonder-Ministerrat hat sich das Finanzministerium seine Entscheidung schließlich absegnen lassen.

Doch was war passiert? Durch die Finanzkrise sind viele Kredite der Hypo am Balkan nur mehr sehr schwer einbringlich. Dazu kommt, dass Immobilien wie zum Beispiel Appartement-Anlagen in Kroatien viel zu hoch bewertet worden sind. Und heute nur mehr zu einem Bruchteil des ursprünglich verbuchten Wertes verkauft werden könnten. Die Folge: Die gesamten Vermögenswerte der Heta sind von Bilanzprüfern radikal nach unten korrigiert worden. In der Bilanz fehlen alles in allem bis zu 7,5 Milliarden Euro.

Geld, das die Heta dringend brauchen würde, um zum Beispiel Anleihen, Pfandbriefe oder Schuldscheine zurückzuzahlen. Diese Verbindlichkeiten belaufen sich in Summe auf etwa 10 Milliarden Euro - und wären eigentlich bis 2017 fällig geworden. Weil der Heta aber das Geld fehlt, werden die Zahlungen ab sofort gestoppt - was der Heta und damit auch der Regierung zumindest einmal eine Verschnaufpause verschaffen soll. Und auch die Ausfalls-Haftungen des Landes Kärnten werden damit nicht schlagend.

Mit den Gläubigern wird jetzt darüber verhandelt, dass sie auf einen Teil ihrer Forderungen verzichten. Dabei stützt sich die Finanzmarkt-Aufsicht auf das sogenannte Banken Sanierungs- und Abwicklungsgesetz, kurz: BASAG. Dieses Gesetz ist seit 1. Jänner in Kraft und zielt darauf ab, dass bei Banken-Schieflagen künftig nicht mehr nur die Steuerzahler zum Handkuss kommen, sondern auch die Gläubiger, also etwa Versicherungen und Pensionsfonds.

Wodurch auch die bayrische Landesbank unter Druck, die ja knapp 2einhalb Milliarden Euro in der Hypo drinnen hat. Bei der Finanzmarktaufsicht gibt man sich optimistisch, dass die gestrigen Beschlüsse halten werden. Kritiker sprechen allerdings schon jetzt von Insolvenz-Verschleppung.