Pflegebedarf: Hundstorfer beruhigt
Nach der Kritik von Hilfsorganisationen, insbesondere des Hilfswerks, an schleppenden Reformen bei der Pflege sagt SPÖ-Sozialminister Rudolf Hundstorfer jetzt: Keine Panik, für die nächsten Jahre sei beim Bund finanziell vorgesorgt. Und auch langfristig werde es Lösungen gegen einen Pflegenotstand geben.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 21.4.2015
Rund 10.000 Pflegebedürftige mehr im Jahr - und erstmals mehr als 500.000 Pflegegeldbezieher im Jahr 2019: Der Bund sei finanziell vorbereitet und werde die Pflege auch längerfristig absichern, sagt SPÖ-Sozialminister Rudolf Hundstorfer.
So steht im Regierungsprogramm, dass der Pflegefonds bis 2018 verlängert und aufgestockt werden soll. Und auch danach soll nicht Schluss sein mit dem Fonds, aus dem es Zuschüsse für Pflege-Dienstleistungen oder Pflege-Bauten in Ländern und Gemeinden gibt. Aktuell ist der Topf bis 2016 fixiert und mit 350 Millionen Euro im Jahr gefüllt. Zwei Drittel davon kommen vom Bund, ein Drittel von Ländern und Gemeinden. Wie genau es danach weitergeht, soll in den bevorstehenden Finanzausgleichsverhandlungen geklärt werden, sagt Hundstorfer.
Innerhalb der nächsten zehn Jahre kommen sollen auch eine bessere Ausbildung und höhere Gehälter für Pflegerinnen und Pfleger, zum Beispiel in der mobilen Hauskrankenpflege, so der Minister.
Keinen Handlungsbedarf sieht der Sozialminister bei den Förderungen für die 24-Stunden-Pflege. Hilfsorganisationen verlangen hier ja eine Anpassung an die Inflation. Dazu Hundstorfer: das sei im Moment nicht vorgesehen.
Sich auf die 50.000 selbstständigen Kräfte aus dem Ausland zu verlassen, so Hundstorfer, sei freilich auch zu wenig. Neue Konzepte müssten erst entwickelt werden.