"Ex Machina" - Roboter im Film

Die Vorstellung von einer künstlichen Intelligenz, die dem Menschen ebenbürtig, ja sogar überlegen sein kann, gehört seit langem zu den populären Themen des Science-Fiction-Genres. Auch der britische Film "Ex Machina" entwirft ein diesbezügliches Szenario: Im Mittelpunkt steht ein weiblicher Roboter, der auf seine Menschlichkeit getestet werden soll.

Frau und Mann betrachten eine Maske an der Wand

UNIVERSAL PICTURES

Mittagsjournal, 21.4.2015

Schon dieser Roboter ist ein Hybrid von besonderer Anmutung: der Körper einer jungen Frau, einerseits wohlgeformte mit Haut überzogene Körperpartien, etwa Gesicht und Hände, menschengleich; andererseits ein transparenter Torso mit Skelett, nicht aus Knochen sondern aus Stahl. Der junge Programmierer Caleb (Domhnall Gleeson) wird auserkoren, das menschliche Potenzial dieser Maschine namens Ava auszuloten.

Sind die Gefühle echt?

Der ambivalente Traum von der Künstlichen Intelligenz ist im Science-Fiction-Gewerbe eine schier unerschöpfliche Projektionsfläche für Hoffnungen und Ängste aller Art. Auch der Film "Ex Machina" betritt dieses Forschungsfeld, mit ambitioniertem Anspruch: Ein Roboter, der auf dem Terrain von Liebe und Sex in den Kampf um seine Menschenidentität geschickt wird. Sind die Gefühle der Androidin echt oder manipuliert? Teil der Strategie, herauszufinden, wie weit Roboter über ein Bewusstsein verfügen?

Das Spiel, das auf immer raffiniertere Weise die Figuren und den Kinozuseher in die Irre führen soll, treibt die Handlung voran, doch parallel dazu stellt Drehbuchautor und Regisseur Alex Garland ethische Fragen. "Wenn eine Maschine Gefühle entwickelt, dann haben auch die Menschen eine besondere Sorgfaltspflicht für sie", meint Garland.

Blade Runner revisited

Die Maschine, die sich gegen den Schöpfer wendet, der wiederum eine zwielichtige Figur zwischen Genie und Wahnsinn, Liebe, die die Grenzen zwischen natürlicher und Künstlicher Intelligenz überwindet, das Streben nach einer Befreiung, die in der Reinheit unberührter Natur abgefeiert wird. Einiges erinnert hier an Ridley Scotts "Blade Runner", nur dass Regisseur Alex Garland dem vermeintlichen Happy End noch ein Schnippchen schlägt. "Ex Machina" ist Science-Fiction, die mehr philosophischen Spekulationen als aufwändigem Spektakel huldigt und sich dabei keinen Illusionen hingibt: Menschen beweisen sich als solche in der Fähigkeit zum Guten, aber auch zum Bösen.

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