4.500 Tote bei Himalaya-Erdbeben

In Nepal steigt die Zahl der Opfer nach den verheerenden Erdbeben weiter. Mehr als 4.000 Menschen haben ihr Leben verloren, mehr al 6.500 wurden verletzt. In der chinesischen Region Tibet sind nach bisherigen Informationen 25 Menschen getötet worden. In Nepal ist zwar die Hilfe für die Überlebenden angelaufen, an der schlechten Organisation durch die nepalesischen Behörden wird aber bereits Kritik geübt.

Erdbebenopfer

APA/EPA/NARENDRA SHRESTHA

Morgenjournal, 28.4.2015

Hilfe läuft nur langsam an

Auch in der dritten Nacht nach dem ersten, ganz schlimmen Erdbeben wurden die Menschen wieder durch Erdstöße in Panik versetzt. Zehntausende haben eine weitere Nacht im Freien verbracht, zum Teil in Zelten, zum Teil ohne Dach über dem Kopf. Die internationale Hilfe ist zwar angelaufen, stößt aber auf große Schwierigkeiten. Am Flughafen von Kathmandu, wo die Hilfsgüter ankommen, fehlt es an Personal, Lastautos und Treibstoff. Flugzeuge mit Hilfsgütern müssen wegen Überlastung abgewiesen werden und in Indien zwischenlanden oder Warteschleifen fliegen. Die Armee ist zwar im Einsatz, ihr fehlen aber Hubschrauber und professionelles Bergegerät.

Eine deutsche Bergtouristin, die es vor kurzem in die Hauptstadt Kathmandu geschafft hat, schildert die Situation so: am Land sei mehr zerstört und die Hilfe kommt dort nicht an.

Messner fordert Solidarität

Der frühere Extrembergsteiger Reinhold Messner, der Nepal von vielen Expeditionen gut kennt, fordert von den Europäern jetzt Solidarität mit den Nepalesen und weniger Fokussierung auf die Bergsteiger am Mount Everest. Die Bergsteiger hätten ärztliche Versorgung, die es im Kathmandu-Tal nicht gebe. Inzwischen haben nach Angaben nepalesischer Zeitungen zehntausende Menschen das Kathmandu-Tal auf der Suche nach Wasser und Nahrung verlassen.