Wissensvermittlung motivieren

Was sind niederschwellige Wissensräume oder AHA-Erlebnisse in der Kunst? Wie lassen sich Orte für Lernerfahrungen gestalten, was bedeutet Nahversorgung mit wissenschaftlich-technischen oder künstlerischen Angeboten?

Im "Ö1 Hörsaal", der am 12.Mai am "Angewandte Innovation Lab" stattgefunden hat, wurden Überschneidungspunkte zwischen Kunst- und Wissenschaftsvermittlung diskutiert. Im Mittelpunkt stand das Projekt "Wissensraum – Werkstatt für Neugierige", das von der Universität für Angewandte Kunst Wien für den Ö1 Hörsaal ausgewählt wurde. Barbara Putz-Plecko, Vizerektorin für künstlerische und wissenschaftliche Forschung initiierte den Dialog zwischen Studierenden und den Betreiberinnen des Wissensraums, der vom Science Center Netzwerk organisiert wird.

"Das Wesen des "Wissensraums" ist immer anders und lässt sich nicht planen, uns ist es immer wichtig, offen zu bleiben für Neues."

Anhand von konkreten Arbeiten der Kunststudent/innen wurden Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der "Wissensvermittlung" erörtert. So verstehen sich die Wissensräume als niederschwellige Plattformen, die in einer Atmosphäre von Wohnzimmer und Werkstatt Angebote für die Bevölkerung vor Ort setzen. In strukturschwachen Bezirken werden etwa leerstehende Geschäftslokale temporär genutzt, wo sich Besucher/innen, Erwachsene wie Kinder, spielerisch mit wissenschaftlich-technischen Fragestellungen beschäftigen können.

  • Barbara Putz-Plecko

    Vizerektorin Barbara Putz-Plecko von der Universität für Angewandte Kunst Wien im Gespräch mit Heidrun Schulze, verantwortlich für das Projekt Wissensraum und Barbara Streicher, vom Science Center Netzwerk.

    Martin Bernhofer

  • Barbara Putz-Plecko

    Vizerektorin Barbara Putz-Plecko von der Universität für Angewandte Kunst Wien im Gespräch mit Heidrun Schulze, verantwortlich für das Projekt Wissensraum und Barbara Streicher, vom Science Center Netzwerk.

    Martin Bernhofer

  • Gesprächsrunde

    Martin Bernhofer

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Kunst mit AHA-Erlebnis

Niederschwellig, temporär und mitten in der Stadt verortet – ist auch das Kunstprojekt "AHA-Erlebnisse" von Claudia Kragulj. In einem Industriecontainer, der mehrere Wochen am Bahnhof Gumpoldskirchen stand, wurden spontan Workshops abgehalten.

Was verbindet den Industriecontainer mit den Wissensräumen?" Heidrun Schulze und Claudia Kragulj im Austausch über die beiden Projekte.

Die "Kunst-Station" bot Raum zur Begegnung, Bewohner/innen brachten alte Filme zum Anschauen, Hobby-Künstler nutzten den Platz, um erstmals ihre Bilder auszustellen. "Jeder und jede, die eine Idee hatte, konnte sich den Container für eigene Aktivitäten ausborgen. Der Raum hat ständig sein Gesicht verändert, er war Werkstatt, Cafe, White Cube, Werkstatt oder Flohmarkt", erzählt die Künstlerin über das Projekt.

Service

Sendungshinweis: Die Veranstaltungen im "Ö1 Hörsaal” werden im Radiokolleg von 12. - 15. Oktober 2015 dokumentiert.

ScienceCenter Netzwerk

Text: Ina Zwerger, Martin Bernhofer