Faymann: Schlechter Stil
Der Wechsel des Landeshauptmann-Postens von der SPÖ zur ÖVP in der Steiermark sorgt für Irritationen. SPÖ-Chef Werner Faymann spricht von einem schlechten Stil der ÖVP, die SPÖ als Erste bei der Wahl sollte auch den Landeshauptmann stellen. ÖVP-Parteichef Reinhold Mitterlehner hingegen bezeichnete es als positiv, dass sich der bisherige Vize Hermann Schützenhöfer bei den Verhandlungen durchgesetzt hat.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 11.6.2015
Mitterlehner: Großer Erfolg
ÖVP-Chef Reinhold Mitterlehner jubelt über den Landeshauptmann-Sessel in der Steiermark. Es sei ein großer Erfolg, dass sich Hermann Schützenhöfer in den Verhandlungen durchgesetzt habe.
Dass die Nummer zwei jetzt an der Spitze des Landes steht, geht für Mitterlehner in Ordnung. Und auch, wenn er den bisherigen Landeshauptmann, Franz Voves, persönlich schätze, er habe den Eindruck, dass dieser leicht resignativ im Wahlkampf gewirkt habe.
Faymann: Schlechter Stil
Mitterlehners Freud ist Werner Faymanns Leid. Denn er findet es gar nicht in Ordnung, dass sich die ÖVP den Chefsessel geschnappt hat. Er hätte sich gewünscht, dass die SPÖ als Nummer Eins auch den Landeshauptmann gestellt hätte. Das sei ein guter Stil, der nicht zustande gekommen sei. Die Verhandler hätten dies zu erklären. Er stehe jedenfalls hinter den Entscheidungen der Landesorganisationen.
Konsequenzen für die Bundespolitik sehen weder Faymann noch Mitterlehner. Auch wenn der Kanzler einräumt: verlieren sei immer schlecht, gewinnen immer gut. In Zukunft wünsche er sich, dass man bei Wahlgewinnen auch den Landeshauptmann stelle.
Strache enttäuscht
Für die FPÖ, die gar nicht zum Zug gekommen ist, sagte Parteichef Heinz-Christian Strache in der "Zeit im Bild 2": Er hätte sich Verhandlungen mit SPÖ und ÖVP gewünscht, wo man am Ende ein gutes Verhandlungsergebnis bewerten hätte können.
Die Grünen sprechen von "politischer Skrupellosigkeit" der ÖVP.