HETA: 7 Milliaden Bilanzloch

Seit gestern Abend ist es fix: in der Bad Bank der Hypo-Alpe Adria fehlen 7 Milliarden Euro. Das ergibt die Bilanz der HETA, die zwei Mal verschoben wurde, und jetzt vorgelegt wurde. Ein gewaltiges Kapitalloch, das aber für die Steuerzahler vorerst noch keine Auswirkungen hat. Aber, so sagt es auch der Chef der HETA, Sebastian Schönaich-Carolath, ohne eine Beteiligung der Gläubiger wird es wohl nicht gehen.

Morgenjournal, 18.6.2015

7 Milliarden Euro fehlen in der HETA, aber vorerst ohne Folgen für die Steuerzahler. Denn seit Anfang März gilt ein Zahlungsstopp bei der HETA. Um genau für diesen Fall vorzusorgen, und das Versprechen des Finanzministers aufrechtzuerhalten: nämlich kein weiteres Steuergeld für die HETA.

Interessant ist es trotzdem, wie dieses Finanzloch zustande kommt. Nämlich unter anderem dadurch, dass man die Altlasten der Hypo in den nächsten fünf Jahren abbauen will. Ein relativ kurzer Zeitraum, wenn man bedenkt, dass bei der Errichtung der HETA ein Zeitraum von 10 bis 15 Jahren oder länger genannt wurde. Der neue HETA-Chef Sebastian Schönaich-Carolath verteidigt das Vorgehen: die Assets müssten schnell veräußert werden.

Eine Einschätzung, die andere Banker und Experten nicht teilen. Es sei klar, dass die Bewertung schlechter ausfällt, wenn man so schnell abwickelt, hat sich erst vor kurzem der Chef der Raiffeisen-Landesbank Oberösterreich, Heinrich Schaller kritisch geäußert.

Auch der Verkauf der Tochterbanken der Hypo am Balkan an den US-Fonds Advent war ein deutliches Verlustgeschäft. Und die ehemalige Italien-Tochter der Hypo reißt ein zusätzliches Loch in die Bilanz.

Jetzt gehe es darum, die faulen Kredite und Grundstücke, und was sonst noch so an Altlasten in der HETA schlummert, so gut wie möglich zu verkaufen, sagt der HETA-Chef.

Das ändert aber nichts daran, dass es ohne einen Schuldenschnitt bei den Gläubigern der HETA nicht gehen wird, bestätigt auch Schönaich-Carolath. Ansonsten würde nämlich auf jeden Fall ein Teil an den Steuerzahlern hängen bleiben. Nämlich dann, wenn der Zahlungsstopp bei der HETA in knapp einem Jahr ausläuft.

Für diesen Schuldenschnitt will Finanzminister Schelling (ÖVP) jetzt gemeinsam mit dem Land Kärnten eine Lösung finden. Denn Kärnten haftet ja immer noch mit rund 10 Milliarden Euro für Hypo-Anleihen. Zur Bilanz der HETA war übrigens keine Stellungnahme vom Finanzminister zu bekommen. Aus dem Finanzministerium heißt es: die Bilanz zeige, dass die Entscheidung, kein weiteres Steuergeld mehr in die HETA zu stecken, alternativlos war.