Vorsorge: Streit zwischen SVA und Ärztekammer

Zwischen der Sozialversicherung und der Ärtzekammer kracht es wieder einmal. Diesmal geht es um Vorsorgeuntersuchungen. Die Verhandlungen über eine Reform sind ohne Ergebnis abgebrochen worden. Streitpunkt ist die Erhöhung der Honorare für die Vorsorgeuntersuchungen.

Morgenjournal, 25.6.2015

Verhandlungen ohne Inhalt

Derzeit bekommt ein Arzt für eine Vorsorgeuntersuchung 75 Euro Honorar. Der Hauptverband hat den Ärzten rund 82 Euro angeboten, sagt Hauptverbands-Vorstand Peter McDonald. Die Sozialversicherung sei bereit Geld in die Hand zu nehmen, dass sei der anderen Seite aber zu wenig. In der Verhandlung sei man gar nicht dazu gekommen über Vorstellungen und Inhalte zu reden, weil für die Ärztekammer der finanzielle Aspekt im Vordergrund gestanden sei, so McDonald.

Untersuchung soll kundenorientierter werden

Die aktuellsten Zahlen dazu: 70 Millionen haben die 930.000 Vorsorgeuntersuchungen im Jahr 2013 gekostet. Das Honorar der Ärzte ist seit zehn Jahren nicht mehr angepasst, also erhöht worden. Ob der Hauptverband der Sozialversicherer der Ärztekammer noch ein besseres Angebot machen will, will Mc Donald nicht sagen. Im Vordergrund müsse die Finanzierbarkeit der Systeme stehen, sagt Hauptverbands-Vorstand McDonald. Die Vorsorgeuntersuchung soll kundenorientierter werden und er will weg vom reinen Statusbericht, wie McDonald sagt. Die Patienten sollen den Statusbericht lesen können, verstehen können, aber auch Handlungsanleitungen bekommen, wo sie ansetzen sollen, um gesund zu bleiben. Im Optimalfall sollen sie mit den Ärzten gemeinsame Ziele vereinbaren, bis zur nächsten Vorsorgeuntersuchung.

Pressekonferenz Ärztekammer folgt

Obwohl die Sozialversicherer unter Druck stehen, etwa durch Arbeitslosigkeit und geringere Einnahmen, durch Beiträge will man in den Bereich Vorsorge investieren, sagt McDonald. Das sieht die Ärztekammer ganz anders: sie gibt heute eine Pressekonferenz mit dem Titel "Hauptverband blockiert Prävention"