Kompromiss-Aussichten beflügelt Börsen

Bei den Anlegern an den Finanzmärkten wird in Sachen Griechenland zurzeit jedes Wort auf die Goldwaage gelegt. Die Aussicht auf einen Kompromiss hat den Nikkei-Index in Tokio heute in der Früh gleich einmal steigen lassen. Um knapp einen Prozent.

Morgenjournal, 13.7.2015

Sollte sich die Euro-Gruppe aber auf kein gemeinsames Papier einigen können, dann wird die Verunsicherung wohl weiter groß sein. Auch wenn ein Grexit vorerst einmal kein Thema mehr ist. Und selbst bei einem Kompromiss darf man sich keine Jubelstimmung erwarten, denn viele Reformen, die da jetzt angekündigt worden sind, sind noch sehr vage formuliert. Das heißt, niemand weiß, wann zum Beispiel eine Pensionsreform tatsächlich greifen kann - und vor allem auch, wie viel sie unterm einbringen kann.

In Griechenland selbst bleiben die Banken die dritte Woche in Folge geschlossen. Was bedeutet das für das Wirtschaftsleben in Griechenland?

Die EZB hält Griechenland zwar immer noch mit sogenannten Notkrediten über Wasser, viel dürfte von diesem Geld aber nicht mehr übrig sein. Das heißt, wenn jetzt nicht bald frisches Geld nach Griechenland fließt, dann wird es brenzlig. Die Menschen selbst schwanken zurzeit irgendwo zwischen Hoffnung und Resignation. Kein Wunder: jeder vierte Grieche hat keinen Job, die Kapitalverkehrskontrollen haben die Wirtschaft quasi lahmgelegt - Importe und Exporte stocken.