Jubel im Iran
Im Iran ist das Atomabkommen und die Aussicht auf ein Ende der Sanktionen in der vergangenen Nacht ausgelassen gefeiert worden. Zehntausende gingen in Teheran und anderen Städten auf die Straßen. Der oberste Führer des Iran Ayatollah Khamenei hat ebenfalls positiv auf das Abkommen reagiert. Es sei das Beste für das Land herausgeholt worden sagte Khamenei, der in allen strategischen Belangen das letzte Wort hat.
8. April 2017, 21:58
APA/EPA/ABEDIN TAHERKENAREH
Morgenjournal, 15.7.2015
Aus Teheran,
So hört sie sich an auf Teherans Straßen. Die Hoffnung auf ein Ende der internationalen Isolation. Auf ein Ende der Sanktionen, die den Iran wirtschaftlich schwer getroffen haben. Auch wenn es noch ein wenig dauern wird ehe sie wirklich aufgehoben werden. Auf der Vali-Asr Avenue, der Hauptverbindungen die Teheran von Norden nach Süden durchquert, wird um die Wette gehupt. Es sind vor allem junge Menschen, die euphorisch singen und tanzen. Danke Präsident Ruhani, danke Außenminister Sharif. Letzter hatte in Wien unermüdlich verhandelt. Auch einzelne Obama-Sprechchöre sind zu hören: „Es ist ein Neustart. Unsere Wirtschaft wird sich erfangen, Ausländer werden wieder investieren meint dieser junge Mann.
Zuvor hatte Irans oberste Führer und geistliches Oberhaupt Ayatollah Khamenei Präsident Ruhani und dessen Minister zum Iftar geladen. Zum allabendlichen Fastenbrechen jetzt im Ramadan. Dort dankt er dem iranischen Verhandlungsteam von Wien, das zu diesem Zeitpunkt noch im Flugzeug sitzt. Khamenei würdig die aufopferungsvollen Bemühungen des Teams, das nur das Beste für die iranische Nation herausgeholt habe. Eine wohlwollende Geste. Doch war längst zuvor klar, dass Irans oberster Führer dem Abkommen zustimmt. Denn sonst wäre es nie zustande gekommen.
Der Atomdeal wird als Zeitenwende gefeiert. Doch sind Jahrzehnte des Misstrauens nicht einfach über Nacht vergessen, muss der Iran alle Versprechen auch erst umsetzen. Wird es dauern ehe die Sanktionen aufgehoben sind und die Menschen vom erhofften Wirtschaftsaufschwung profitieren können, Erst dann ist das Abkommen tatsächlich das als was es alle bezeichnen: historisch.