Waldbrandgefahr steigt

Trockenheit, Hitze - und Österreich ist ein Land mit großen Waldbeständen. Die Gefahr von Waldbränden steigt von Jahr zu Jahr. Die Universität für Bodenkultur in Wien hat eine Waldbrand-Datenbank erstellt, die im Internet abgefragt werden kann.

Waldbrandanzeiger

APA/dpa-Zentralbild

Mittagsjournal, 23.7.2015

124 Mal hat es heuer bereits in Österreichs Wäldern gebrannt. Zum Vergleich im gesamten Jahr 2014 waren es 144 Waldbrände. Die Ursachen, warum es heuer so viele sind: die hohen Temperaturen und die Trockenheit. Die Gefahr von Waldbränden kann aktuell auch auf einer eigenen Gefahrenkarte im Internet abgefragt werden. Die Gefahr ist in Österreich derzeit vor allem im Osten und Norden sehr hoch.

Fast ganz Niederösterreich ist auf der Waldbrandgefahrenkarte der Europäischen Kommission rot bis dunkelrot eingefärbt. Das heißt - die Gefahr für einen Waldbrand ist sehr hoch. Das bestätigt auch der Präsident der Land- und Forstbetriebe Felix Montecuccoli von einem Lokalaugenschein in seinem Wald.

Entspannung ist nicht in Sicht. Der prognostizierte Gewitterregen wird nicht reichen. Es bräuchte mehr Regen über einen längeren Zeitraum, sagt der Waldbrandforscher der Universität für Bodenkultur Mortimer Müller. Klassisches Salzburger Schnürlregen-Wetter würde helfen.

Auf der Boku wird seit Anfang der 90er Jahre die Gefahr von Waldbränden untersucht, diese hat seither stark zugenommen. Rekordjahr war 2013, als es 200 Waldbrände im Jahr gab. Dieser Negativrekord könnte heuer gebrochen werden, denn der Monat mit den meisten Waldbränden ist der August, sagt der Waldbrandforscher.

Riesige Waldbrände wie in Spanien oder Kalifornien sind in Österreich auch künftig eher unwahrscheinlich. Die Landschaft mit Hügeln und Tälern stellt eine natürliche Brandschneise dar. Dennoch rechnet auch die Forstwirtschaft mit einem weiteren Ansteigen der Walbrandgefahr. Man sei vorsichtig und wolle gerüstet sein, sagt Felix Montecuccoli. Großflächige Programme seien derzeit aber nicht nötig.