von Edith Priesching

Wort der Woche "Parole"

Im Herbst wird wieder gewählt. In Oberösterreich und Wien. Die Vorboten hängen schon seit Wochen: Wahlplakate mit griffigen Parolen. Parolen wurden auch skandiert, als am vergangenen Wochenende Bewohner der US-Stadt Ferguson des vor einem Jahr von einem weißen Polizisten erschossenen schwarzen Jugendlichen Michael Brown gedachten.

Die Wurzeln des Wortes "Parole" - sagt der Sprachwissenschafter Manfred Glauninger - liegen im Griechischen. Später kam das Wort ins Lateinische. Und - als sich die romanischen Sprachen bildeten - ins Französische. Es bedeutete Gleichnis, Wort und Rede. Im 17. Jahrhundert tauchte "Parole" dann auch im Deutschen auf und wurde dort vor allem in der Militärsprache verwendet. Die Parole war ein Losungswort.

Sesam öffne Dich

Ein Losungswort aus dem Miliätkontext

Die Parole ist eine kurze, prägnant formulierte Botschaft, ein Leitspruch einer Gruppe. Trotz des knappen Inhalts – primitiv muss eine Parole nicht sein, meint Manfred Glauninger. Die einfache Struktur sei vielmehr eine hohe Kunst.

Zum Schmunzeln

Parolen werden durchaus von Profis erdacht.

Im Fussballstadion wird die Parole zum Bindemittel zwischen den Fussballfans. Aber auch zur Zeit der Studentenrevolte der 1960er und der Frauenbewegung der 1970er Jahre waren gesellschaftspolitische Parolen aus dem Alltag nicht wegzudenken. Parolen, wie "Mein Bauch gehört mir" - eine Forderung der Frauenbewegung zum Recht auf Schwangerschaftsabbruch - gingen gesellschaftlich in die Breite. Heute werden Parolen über die sozialen Medien in Umlauf gebracht.

Parolen haben es heute leicht

Soziale Medien utnerstützen die Verbeitung von Parolen stark.

Eine Parole aus der jüngeren österreichischen Geschichte ist Manfred Glauninger besonders im Gedächtnis geblieben: "Atomkraft, Nein Danke!"