Belgien: Schüsse im Zug
In Belgien ist in einem Zug möglicherweise ein Terroranschlag verhindert worden. Der Schnellzug war auf dem Weg von Amsterdam nach Paris als gestern abend ein Mann mit einer Waffe das Feuer eröffnete. Zwei Passagiere konnten ihn überwältigen und dadurch Schlimmeres verhindern. Drei Menschen wurden verletzt. Der Zug wurde in Arras, in Nordfrankreich angehalten, der Mann verhaftet. Nun ermittelt die französische Anti-Terroreinheit.
8. April 2017, 21:58

APA/EPA/PASCAL BONNIERE
Morgenjournal, 22.8.2015
Zwei amerikanische Soldaten haben im Thalys Schnellzug offenbar ein Blutbad verhindert. Die beiden Amerikaner sollen gehört haben, wie ein Mann auf der Toilette des Zugs sein Maschinengewehr durchgeladen hat. Daraufhin haben sie den Mann überwältigt. Ein Soldat ist dabei angeschossen, der Zweite mit einem Messer verletzt worden. Den beiden Soldaten haben andere Amerikaner geholfen, die ebenfalls im Zug waren, darunter ein Student, der seine Freunde besuchen wollte und das erste Mal in Europa ist.
Der Zug wurde in Arras angehalten, der mutmaßliche Täter von der Polizei verhaftet. Frankreichs Premierminister Manuel Valls dankte den Amerikanern auf Twitter. Danke sagte auch der französische Innenminister Bernard Cazeneuve: „Ich möchte den beiden amerikanischen Passagieren danken, wir bewundern ihren Mut, ihre Kaltblütigkeit in dieser schwierigen Situation. Ohne sie hätte es hier möglicherweise ein schreckliches Drama gegeben.“
Auch US-Präsident Barack Obama lobt den Mut der Passagiere, sie hätten mit ihren heldenhaften Taten möglicherweise eine weitaus schlimmere Tragödie verhindert, heißt es aus dem Weißen Haus. Die Ermittler sollen im Gepäck des mutmaßlichen Täters weitere Waffen gefunden haben, darunter eine Kalaschnikow, eine automatische Pistole, neun Magazine und ein Messer. Der französische Innenminister warnt aber vor voreiligen Schlüssen: „Wie immer, wenn es sich um Taten handelt, die möglicherweise einen terroristischen Hintergrund haben könnten, muss man sorgfältig vorgehen. Ich fordere alle auf, sich möglichst zurückzuhalten, was das Profil und die Identität des Festgenommenen betrifft.“
Weniger zurückhaltend war der belgische Premierminister Michel. Er spricht bereits von einem Terrorangriff. Und Frankreichs Präsident Hollande verspricht, es werde alles getan, um Licht in dieses Drama zu bringen. Die französische Anti-Terroreinheit ermittelt bereits. Der mutmaßliche Täter wird derzeit von der Polizei verhört, er soll marokkanischer Herkunft sein.