Lecture-Oper bei Musiktheatertagen
Heute starten die Musiktheatertage Wien, ein neues Festival für zeitgenössisches Musiktheater, das im Werk X im Meidlinger Kabelwerk über die Bühne geht und sich in sieben Uraufführungen gesellschaftspolitisch brisanten Themen widmet. Am Samstag, den 29. August wird Klaus Karlbauers Lecture-Oper "Was mich daran hindert, eine Oper zu schreiben" uraufgeführt.
26. April 2017, 12:23
Kulturjournal, 27.8.2015
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Musiktheatertage Wien - Was mich daran hindert, eine Oper zu schreiben
Was hat die gute alte Oper mit der heutigen Lebenswirklichkeit zu tun? Dieser Frage widmete sich Klaus Karlbauer im vergangenen Jahr zusammen mit Studierenden am Wiener Institut für Theaterwissenschaft, wo der Musiker und Multimedia-Künstler auch einen Lehrauftrag hat. "Pop und Oper - Widerspruch oder Synthese?" fragte die Vorlesung im Titel und brachte zum Teil erstaunliche Erkenntnisse zutage.
Im Kurzfilm "Der Oper ist tot" hat Klaus Karlbauer das traditionelle Musiktheater schon einmal ins Visier genommen. Seine Tochter, die ebenfalls in besagter Vorlesung saß, hat im Rahmen einer Übung auf das Video geantwortet, worauf wiederum Karlbauer reagiert hat. In einer Art Ping-Pong-Spiel sind so Fragmente entstanden, und die finden nun Eingang in die Lecture-Oper "Was mich daran hindert, eine Oper zu schreiben".
Wer schon einmal so eine Konzertperformance von Klaus Karlbauer besucht hat, kennt bereits seine bevorzugten Stilmittel: eine Kombination aus Live-Musik und eingespielten Klangflächen und Theaterelementen, alles vor dem Hintergrund einer Leinwand, auf die Videos projiziert werden. Und auch Rosivita darf nicht fehlen, Karlbauers Kunst- und Lebenspartnerin, die in den gemeinsamen Arbeiten als Gesangsperformerin in Erscheinung tritt: Diesmal zitiert sie in rockiger Manier Marlene Dietrich.
Zwar findet Karlbauers Lecture-Oper nicht im Hörsaal statt, doch er habe die Abläufe seiner Vorlesungen auf die Bühne übertragen: Reden, etwas vorspielen und diskutieren, gefolgt von einer gemeinsamen Aktion. Da wie dort gehe es darum, die eigene Kunst in einen Kontext zu stellen. Mit der Performance bei den Musiktheatertagen ist das Projekt übrigens nicht abgeschlossen, sondern wird in der Galerie Freihausgasse in Villach zu einer multimedialen Installation ausgeweitet.